Die deutsche Stiftung Warentest nimmt immer wieder Klimageräte unter die Lupe und vergleicht dabei mobile Monoblockgeräte mit fix verbauten Splitgeräten. Das Testurteil lautete schon im vergangenen Sommer: Gut sind eigentlich nur fix verbaute Geräte, mobile Varianten schneiden vergleichsweise schlecht ab. Das hat auch der aktuelle Test wieder bestätigt. Woran liegt das? 
KARIN BAUMGARTEN-DOBLANDER: Die großen Unterschiede liegen in der Energieeffizienz, fix eingebaute Geräte arbeiten viel effizienter. Die schlechteste Bewertung für diese Splitgeräte, bei denen jeweils innen und außerhalb der Wohnung ein Teil fix verbaut ist, war im Test im Sommer 2020 deshalb ein „Durchschnittlich“. Bei den mobilen Monoblockgeräten erwiesen sich hingegen drei von vier Geräten als weniger oder nicht zufriedenstellend. Das Ergebnis hat sich heuer wieder bestätigt: Während man zumindest drei der Splitgeräte als „gut“ empfehlen kann, kommt bei den Monoblöcken kein Modell über ein „weniger zufriedenstellend“ hinaus.

Ihre Kaufempfehlung lautet also wie?
KARIN BAUMGARTEN-DOBLANDER: Grundsätzlich raten wir beim VKI vor dem Kauf einer Klimaanlage dazu, Alternativen zu überdenken: Einerseits sollte man Wärmequellen minimieren, also zum Beispiel nicht das Backrohr benützen, wenn es draußen heiß ist. Auch ein Ventilator kann helfen. Ganz wichtig: viel trinken und richtig duschen, nämlich nicht allzu kalt! Unbedingt auf gute Beschattung und Sonnenschutz achten. Wenn es möglich ist, sollte man überhaupt die Dämmung verbessern. Sollte das alles nicht genügen, hilft eine Klimaanlage.

Wann rechnen sich Splitgeräte wirklich?
KARIN BAUMGARTEN-DOBLANDER: Splitgeräte sind die richtige Wahl für den Dauereinsatz. Sie benötigen relativ wenig Strom, sind aber in der Anschaffung teuer. Die Splitgeräte im aktuellen Test haben immerhin 800 bis 2300 Euro gekostet - bei Monoblockgeräten ist man schon mit 300 Euro dabei. Für den Einbau der Splitgeräte ist außerdem ein Installateur nötig. Vor der Installation sind teilweise auch behördliche Genehmigungen nötig und in einer Mietwohnung sind sie meist gar keine Option. Wer kein Dauergerät braucht, weil es ihm im Schnitt nur ein paar Tage oder Tropennächte pro Sommer zu heiß ist, ist mit einem Monoblockgerät besser bedient. Diese Geräte kann man ganz einfach selber aufstellen und es gibt sie schon um ein paar Hundert Euro. Man muss sich lediglich an die Wartungs- und Pflegeanleitungen des Herstellers halten.

Rasche Kühlung darf man sich dabei aber nicht erwarten?
KARIN BAUMGARTEN-DOBLANDER: Nein. Die Leistung von mobilen Geräten reicht nur für kleine Räume mit maximal 20 Quadratmeter Fläche. Im aktuellen Test mussten die Geräte einen etwa 40 Kubikmeter großen Raum von 30 auf 24 Grad kühlen. Die Splitgeräte benötigten dafür sechs bis neun Minuten. Und die Mono­blöcke eine halbe Stunde bis drei viertel Stunden. Die zweite Aufgabe war, eine ange­nehme Zimmertemperatur von 24 Grad gegen große Hitze von draußen zu verteidigen. Bei 35 Grad Außentemperatur schaffte das kein Mono­block, bei 30 Grad ging es gerade mal so. Für Splitgeräte war die Aufgabe kein Problem. Die Ursache liegt auf der Hand: Bei mobilen Geräten wird der Abluftschlauch ja in ein geöffnetes Fenster geklemmt. Durch den Fensterspalt strömt ständig warme Luft in den Raum.

Auf welche Herstellerangaben sollte man beim Kauf eines Klimagerätes achten?
KARIN BAUMGARTEN-DOBLANDER: Auf das Energielabel kann man sich durchaus verlassen, aber es sagt halt nichts über eventuell klimaschädliche Bestandteile aus. Und wie bei allen Geräten gilt auch bei Klimaanlagen: Die Werte auf dem Label stammen aus Normprüfungen und sind teilweise praxisfern. In den Tests zeigt sich immer wieder, dass manche Geräte die versprochene Leistung bei Weitem nicht erzielen.