Spätestens im September folgt der nächste Sortimentswechsel in Sachen Smartphone. Dann soll Apple das nächste iPhone auf den Markt bringen. Die Erfahrung lehrt, dass solch eine Veröffentlichung für viele der Grund ist, ein älteres Gerät gegen ein topaktuelles auszutauschen. Ähnliches ist zu beobachten, wenn eine Surface-Produkt von Microsoft im Handel landet. Dass Laptop oder Smartphone oft noch nicht das Zeitliche segnen müssten, ist eine andere Geschichte. Im Sinne der Nachhaltigkeit und auch der Wirtschaftlichkeit gilt es, zwei Fragen zu beantworten. Erstens: Wie kann man elektronischen Geräten zu einer „zweiten Karriere“ verhelfen? Und zweitens: Wie entsorgt man Gadgets, wenn sie nicht mehr zu retten sind, richtig und umweltschonend?

Geräte erneuern

„Refurbished“ lautet das neudeutsche Zauberwort in Bezug auf die Wiederverwertung elektronischer Geräte. Gemeint ist damit, dass gebrauchte Smartphones oder Laptops von Expertinnen und Experten generalüberholt werden. „Bei mobilen Geräten wird meist der Akku erneuert, denn dieser ist häufig nicht mehr zu verwenden“, sagt Matthias Di Felice vom Grazer Unternehmen Compuritas. „Wir rüsten die Geräte auf, reparieren sie und verkaufen dann die funktionierenden Gadgets wieder weiter.“

Daten löschen

Wie muss man also vorgehen, wenn man Handy oder Laptop dem „Upcycling“ zuführen möchte? „Auf alle Fälle die persönlichen Daten löschen“, sagt Di Felice. Zumindest sollte das Smartphone auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden. Ist man in technischen Belangen nicht so firm, oder handelt es sich um heiklere Daten, kann man Geräte in Computershops gegen Gebühr auch professionell löschen lassen. Auch Speicher- und SIM-Karten sollten entfernt werden und nicht im Gerät belassen werden.

Altgeräte

Immer sind in elektronischen Geräten Wertstoffe Gold, Platin, Seltene Erden oder Palladium verbaut, und doch zahlt es sich nicht aus, jedes Handy, jeden Computer zu retten. In dieser Hinsicht spielt auch das Alter eine Rolle. Laptops und Notebooks sollten maximal sieben Jahre alt sein, bei Smartphones sind es etwa fünf. „Wichtig ist, dass das Gerät grundsätzlich funktioniert“, sagt Di Felice. Wasserschäden, oder auch wenn das Gehäuse sehr stark beschädigt ist, sind Ausschlussgründe für ein Comeback. Ist ein Gerät endgültig hinüber, wird es ausgeschlachtet und so nachhaltig wie möglich entsorgt, erklärt Di Felice. Und fügt hinzu: „Kupfer, Aluminium oder auch Goldbeschichtungen, werden wiederverwertet, ebenso Teile, die wieder in andere Geräten eingebaut werden können.“

Brandgefährlich

Akkus hingegen, und hier ist vor allem die Rede von Lithium-Ionen-Akkus, dürfen nicht im Restmüll entsorgt werden. Diese versorgen nicht nur Handys oder Laptops mit Energie, sondern auch Digicams oder E-Bikes. Im Hausmüll können sich diese Akkus selbst entzünden, weswegen sie bei Problemstoffsammelstellen abgegeben werden müssen. Auch bei größeren Handyshops oder Elektronikhändlern können Geräte zurückgegeben werden. Auf Verkaufsplattformen wie willhaben kann man Altgeräte an Bastler verkaufen oder verschenken.

Spenden

Altgeräte können auch gespendet werden, ein Teil der Erlöse kommt dann sozialen Einrichtungen zugute. Die in Österreich bekanntes Aktion ist hier wohl die „Ö3 Wundertüte“. Compuritas unterstützt die Initiative „#weiterlernen“ des Bildungsministeriums mit Endgeräten für Schülerinnen und Schüler.

Nachhaltig neu kaufen

Wenn ein Gerät neu gekauft werden muss, dann sollte man in ein qualitativ hochwertiges Produkt investieren, rät Di Felice. „Es sollte möglich sein, etwa den Arbeitsspeicher aufzurüsten, oder den Akku zu tauschen.“ So können man die Lebens- und Verwendungsdauer eines Endgerätes verlängern. Di Felice gibt einen weiteren Rat: „Man sollte sich auch genau überlegen, was einem beim Altgerät gestört hat und was man beim neuen auf keinen Fall mehr haben möchte.“