Trittfest sollte man sein, wenn man die Rieden des Kranachbergs bezwingen will. Im höchstgelegenen Weingarten betrachtet Markus Skoff die Reben, die sich heuer im Ansatz noch zurückhalten. Dank des kalten Starts ins Jahr verzögert sich das Wachstum – Frostschäden sind keine zu erwarten.

Der Kellermeister nickt zufrieden. Vielleicht reift hier, an den steilen Hängen des südsteirischen Weinguts, auch dieses Jahr ein Wein heran, der die Jury des „Concours Mondial du Sauvignon“, der Sauvignon-Weltmeisterschaft, vom Hocker reißt wie es der Jahrgang 2018 erst kürzlich in Brüssel getan hat. Mitte März wurde der Sauvignon blanc des Familienweinguts am Kranachberg aus 1200 eingereichten Sauvignons zum besten Österreichsgekürt.

Zu dem Zeitpunkt radelte Peter Skoff gerade mit drei der Sauvignons, die nun zu internationalen Botschaftern der Region geworden waren, zum Nachbarn. „Ich habe mich so gefreut, als der Anruf gekommen ist“, sagt der Winzer. „Das zeigt auch, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Es ist „ein Weg der tausend Schritte“. Einer, der nötig ist, um letztendlich ein Spitzenprodukt zu schaffen. Denn die steilen Hänge des Kranachbergs lassen nur Handarbeit auf den rund 30 Hektar bewirtschafteter Fläche zu.

Am Erfolg ist die gesamte Familie beteiligt. Peter Skoff sen. legte in den 70ern den Grundstein für die moderne Weinwirtschaft, die beiden Söhne Markus und Peter kümmern sich heute um den Keller und die Weingärten, um Marketing und Verkostungen.

Weinpaket Lebenslust in limitierter Stückzahl im Kleine Zeitung Shop
Weinpaket Lebenslust in limitierter Stückzahl im Kleine Zeitung Shop © Weingut Peter Skoff

Familienbande

Weibliche Verstärkung kommt von Nachwuchswinzerin Antonia Skoff, die sich neben ihrer Ausbildung in der Weinbauschule auf Weine in alternativen Gebinden – Amphore und Steinfass – spezialisiert. Die nötige Praxis holt sie sich am Gut Kaspar, das seit 1675 in Familienbesitz ist. Hier setzt man auf zertifizierte Bioweine, Natural Wines und Oliven.

Ganz bewusst entschied sich die Familie vor Jahren gegen den Bau eines Weintempels, der den aufkeimenden Erfolg weithin sichtbar machen würde. Statt dessen sorgt man mit aller Kraft dafür, dass die ursprünglichen kleinbäuerlichen Strukturen erhalten bleiben – neben dem Gut Kaspar etwa das Stammgut am Kranachberg mit Buschenschank und Gästezimmern. Und Markus Skoffs Frau Franziska bewirtschaftet den Genusshof „Die Amtmann“.

Es ist eine Würdigung vergangener Zeiten, immer mit Blick auf die Zukunft gerichtet – „auf die nächste Generation, die das Weingut weiterführen wird“, wie Peter Skoff sagt.