Ein Lob auf den Dosenfisch

In kaum eine Speisekammer darf er fehlen. Der Dosenfisch. Besonders im ersten Lockdown wurden in vielen Haushalten Dosen angeschafft. Die Lebensmittelgeschäfte blieben aber offen und der Dosenvorrat ist meist noch vorhanden.

Die gute Nachricht. Der Genuss des Inhaltes von den meisten Dosen ist auch weit über das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum gefahrlos möglich. Nur wenn sich Dosen aufgebläht haben, ist der Inhalt ausnahmslos zu entsorgen. Denn dann haben sich Bakterien vermehrt und durch die Gasbildung während ihres Stoffwechsels die Dose ausgebeult. Sonst gilt wie immer die Sichtprobe, die Riechprobe und die Geschmacksprobe.

Was den Dosenfisch betrifft, so ist der Thunfisch einer der beliebtesten in Österreich. Dicht gefolgt von Sardine, Makrele und Hering. Was den Thunfisch betrifft, so sind die Bestände weltweit gefährdet. Aquakulturprojekte sollen hier Abhilfe schaffen, nur ist der Thunfisch sehr schwer so zu halten. Desto größer war der Aufschrei, als japanische ForscherInnen den seltenen Blauflossenthunfisch in einer Zuchtanlage vermehren konnten. Gilt dieser Fisch mit seinem fetten Fleisch doch als japanische Delikatesse.

Wie sieht es aber mit Sardine, Makrele und Hering aus? Diese liefern uns durch ihr Fett die Omega-3 Fettsäuren, die unser Körper nicht selbst herstellen kann. Wer keinen Fisch mag oder aus ethischen Gründen darauf verzichtet, kann auf Algen zurückgreifen, die ebenfalls gute Omega-3 Lieferanten sind. Sardine und Hering sind derzeit nur gering überfischt, ein Genuss ist daher noch ohne große Gewissensbisse möglich.

Jahrgangssardinen als Social-Media-Hit

Der letzte Schrei für alle Speisekammer-Instagramer ist die Ablichtung der bunten Jahrgangssardinendosen. Aber ist dies nur wieder ein sinnbefreiter Internet-Trend oder steckt hier kulinarisch mehr dahinter?

Neu erschienen und bekömmlich zu lesen: Fritz Treibers neues Werk über Ernährungsirrtümer
Neu erschienen und bekömmlich zu lesen: Fritz Treibers neues Werk über Ernährungsirrtümer © Ueberreuter

Jahrgangssardinen werden immer im September gefangen. Der Grund dafür ist, weil sie zu dieser Jahreszeit besonders viel Fett eingelagert haben. Sie weisen die ideale Zusammensetzung von Omega-Fettsäuren auf. Zudem wird besonders hochwertiges Olivenöl den Sardinen zugegeben und diese werden nicht so dicht gepackt wie die normalen Dosensardinen. Sie können vom Olivenöl besser umspült werden.

Besser im Geschmack?

Aber schmecken diese auch besser als die 0815 Sardinen aus dem Supermarkt? Das hängt ganz vom eigenen Gaumen ab. Mit der Zeit werden die Fische immer mürber. Im Olivenöl werden immer mehr Aromamoleküle, die beim Abbau und Umbau des Fisches entstehen gelöst. Die Dosen sollten auch immer alle 5-6- Monate gewendet werden, damit sich das Öl immer gut um den Fisch verteilen kann. Der Preis von Jahrgangssardinen liegt zwischen fünf und 20 Euro.

Ein altes Sprichwort sagt: „Fisch macht klug“. Und in diesem Sinne gilt es auch regional einzukaufen. Hier ist geräucherter Saibling oder geräucherte Forelle unbedingt zu empfehlen. Natürlich halten diese geräucherten Fische nur kurze Zeit im Kühlschrank, der Genuss ist aber auch ein besonderer, ist besser für das Klima, die Weltmeere und stärkt heimische Unternehmen.