1. Bewegen, nicht schonen!

Um Rückenschmerzen vorzubeugen bzw. in den Griff zu bekommen, sollte man vor allem eines tun: in Bewegung bleiben! Der Schlüssel dabei ist „zyklische“ Bewegung, die Verspannungen lockert. Besonders geeignete Sportarten sind: Nordic Walking, Wandern, Wassergymnastik sowie Pilates und Qigong. „Wichtig ist, dass die Bewegung Spaß macht und man sie regelmäßig macht“, unterstreicht Physiotherapeutin Maria Kormann (FH Joanneum).

2. Sitzen Sie dynamisch

„Wir sind nicht dafür konstruiert, stundenlang still in der gleichen Position zu sitzen“, sagt Physiotherapeutin Barbara Gödl-Purrer. Daher ist auch der Rat vom geraden Sitzen am Schreibtisch überholt. Vielmehr geht es ums „dynamische Sitzen“: Jede halbe Stunde sollte man die Wirbelsäule durchbewegen oder einige Schritte gehen.

3. Leben Sie gesund

Viele Lebensstilfaktoren können sich auf den Rücken auswirken: zu wenig Bewegung, Schlafmangel, berufliche und private Belastungen. Auch Übergewicht beeinflusst das Körpergefühl. Um sein Gewicht zu halten, sollte man gesund essen und sich regelmäßig bewegen, ab und zu auch so, dass man außer Atem kommt. „Trainiert man nur in der Komfortzone, bleiben die erwünschten Erfolge oft aus“, sagt Kormann. Falls schon Risikofaktoren (Bluthochdruck, Diabetes) bestehen, sollte man vor dem intensiven Trainingsstart zum Arzt.

4. Vertrauen Sie Ihrem Körper

Leiden Menschen immer wieder an Rückenschmerzen, ist es wichtig, dass sie wieder Vertrauen in den Körper fassen und Bewegungsabläufe normalisieren. „Betroffene müssen ihr Angst- und Vermeidungsverhalten abbauen“, sagt Physiotherapeut Gert-Jan Kordes. Denn das könne ein Schritt hinein in den Teufelskreis chronischer Schmerzen sein: Durch Angst vor Schmerzen wird Bewegung vermieden oder eine Schonhaltung eingenommen, die wiederum zu Verspannungen und Schmerzen führt.

5. Trainieren Sie richtig

Übermäßiges Training kann für den Rücken genauso schlecht sein wie gar keine Bewegung. Daher gilt: Mit Maß und Ziel trainieren und wenn nötig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Neben Physiotherapeuten können Sportwissenschaftler helfen, die passende Sportart zu finden, und bei der korrekten Ausführung von Übungen unterstützen.

6. Reduzieren Sie Stress

Psychische Belastungen und Unzufriedenheit im Job können zu Schmerzen führen. Bei chronischen Rückenschmerzen sollte man daher auch die Psyche mitbedenken bzw. durch Entspannungsübungen oder Psychotherapie vorbeugen. In der Behandlung sollten Arzt, Physiotherapeut und Psychologe zusammenarbeiten.

7. Zur richtigen Zeit zum Arzt

Nicht bei jedem Rückenschmerz muss sofort die ganze Diagnose-Kaskade gestartet werden (Röntgen etc.). Zuerst brauche es die Aufklärung, dann gilt es, mit Bewegungstherapie Verspannungen zu lösen. Tritt nach vier Wochen keine Besserung ein, so die Faustregel, sollte man mit der vertiefenden Diagnostik beginnen. Aber: Nur bei zehn Prozent der chronischen Rückenschmerz-Patienten gibt es überhaupt eine spezifische Ursache! Sofort zum Arzt sollte man bei neurologischen Ausfällen: Taubheit in den Zehen, Probleme, den Fuß zu heben, sowie Probleme beim Harn- und Stuhllassen.