Mit positiver Motivation statt drastischer Schockbilder über die Folgen von Zigarettenkonsum wollen steirische Suchtpräventionsexperten Raucher zu einem glimmstängelfreien Leben bewegen. Kurz vor Weihnachten haben sie Ex-Raucher dazu aufgerufen, zu schreiben, warum sie damit aufgehört haben. Rund 200 Aufhör-Geschichten wurden bereits gesammelt, teilte die Fachstelle VIVID am Donnerstag mit. "Wir dachten, ein paar Ex-Rauchende werden uns wohl ihre Geschichten erzählen wollen. Warum haben sie mit dem Rauchen aufgehört? Was waren die Gründe, was die ausschlaggebende Situation, es nun wirklich anzugehen mit dem Rauchstopp?", schilderte Waltraud Posch von der VIVID - Fachstelle für Suchtprävention gegenüber der APA. Seither waren es nicht "ein paar", sondern über 200 Ex-Raucher.

Der Rest ist Geschichte

Die steirische Aktion habe Menschen aus ganz Österreich inspiriert, schilderte Posch. Selbst aus Deutschland und der Schweiz hätten sich ehemalige Raucher gemeldet. Der größte Teil ist bereits mit den Geschichten im Internet abrufbar und soll Rauchern Mut machen, einen ähnlichen Weg zu gehen. "Wir mussten sogar unsere Homepage umbauen, damit wir die Geschichten unterbringen", erzählte die Projektleiterin.

"Es kommen laufend neue Geschichten rein. Heute beispielsweise von einem Herrn, der im Jahr 1974 aufgehört hat - vor 44 Jahren", sagte Posch. Eine 36-jährige Steirerin fasste den Entschluss zum Rauch-Stopp, als sie beim Wandern bemerkte, dass ihre nichtrauchenden Schwiegereltern fitter waren als sie selbst. Eine Dame schildert, wie sie das langsame Sterben ihres Vaters, einem Raucher in mittleren Jahren, ansehen musste, ein Steirer machte Schluss mit dem Rauchen, als er sich zum Hobbykoch entwickelte und merkte, dass er die Gewürze nicht mehr schmeckt.

Diesmal muss es klappen

Ein Fazit könne man aus den bisherigen Geschichten bereits ziehen, fasste Posch zusammen: Der Rauchstopp-Wunsch hat sich oft über lange Zeit aufgebaut und hat mehrere parallele Gründe. Aber trotzdem gab es bei vielen ein konkretes Ereignis, einen besonderen Anlass, es wirklich anzugehen. Auch dass es oft nicht beim ersten Mal klappt, wird deutlich: "Viele hatten zwei bis vier Versuche, einer sogar 15."

Die Kampagne "Rauchen passt nicht mehr zu mir" wird von VIVID mit Unterstützung des Gesundheitsressorts des Landes Steiermark umgesetzt. Kooperationspartner ist die Steiermärkische Gebietskrankenkasse (STGKK). Die Steiermark biete mit den "Rauchfrei in 6 Wochen"-Kursen als einziges Bundesland Österreichs in allen Bezirken qualitativ hochwertige Entwöhnung an, erklärte STGKK-Generaldirektorin Andrea Hirschenberger. Bisher hat die STGKK in rund 1.400 Seminaren etwa 8.600 Menschen auf dem Weg in die Rauchfreiheit begleitet.

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