1. Warum kommt es überhaupt zur Osteoporose?

Laut der Stoffwechselexpertin Barbara Obermayer-Pietsch ist die Entwicklung einer Osteoporose ein längerer Prozess, der quasi schon in der Kindheit beginnt: „In der Schulzeit bauen wir die Knochen- und Muskelmasse auf, von der wir ein Leben lang zehren.“ Daher beginne die Osteoporose-Vorsorge schon damit, dass man sich als Kind viel bewegt, draußen im Freien ist und sich gesund ernährt. Die Ernährung sei wichtig, denn ohne Kalzium könne man nicht genug Knochenmasse aufbauen. „Auch ist zum Beispiel Cola in großen Mengen ein Problem“, sagt die Expertin. Das enthaltene Phosphat und die großen Mengen Zucker schaden dem Skelettaufbau.

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2. Können Krankheiten oder Medikamente zum Knochenschwund führen?

Bestimmte Medikamente wie Kortison-Präparate oder auch Chemotherapien führen dazu, dass Knochenmasse abgebaut wird. „Ein ganz wichtiger Risikofaktor ist Diabetes“, sagt die Expertin. Diabetes Typ 1 und 2 führt zu einer deutlich erhöhten Knochenbrüchigkeit, aber: Die Knochendichte bei der Messung erscheint meist normal. „Das ist gefährlich und nur zwei bis sieben Prozent der Diabetiker werden gegen Osteoporose behandelt, obwohl viel mehr betroffen sind“, sagt Obermayer-Pietsch. Die Ursache sei, dass die „Zuckerkrankheit“ die Knochenbildung störe. Auch stürzen Diabetiker öfter: Diabetes führt zu Schäden an Nerven und Gefäßen, daher spüren Betroffene ihre Füße weniger oder sehen auch schlecht.

3. Wie hängen Vitamin D und Osteoporose zusammen?

Vitamin D ist essenziell für die Knochengesundheit, denn: Fehlt es dem Körper an Vitamin D, kann der wichtige Knochenbaustein Kalzium im Körper nicht aufgenommen werden. Wenn dieses Hormon, das fälschlicherweise als Vitamin bezeichnet wird, fehlt, geht Kalzium ungenutzt verloren! „Da der Vitamin-D-Mangel bei uns so weit verbreitet ist, empfehlen wir, von Oktober bis April Vitamin D einzunehmen“, sagt Obermayer-Pietsch. Die Versorgung mit Vitamin D ist daher auch die Basistherapie bei Osteoporose.

4. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt spezielle Medikamente, die den Abbau des Knochens hemmen - dabei gilt es, eines zu finden, das man gut verträgt. Außerdem gibt es auch Knochen aufbauende Medikamente, die teilweise gespritzt werden müssen. Ganz wichtig bleibt auch nach der Diagnose, Bewegung zu machen und kalziumreich zu essen. „Wenn man sich nicht bewegt, verliert man immer mehr Knochen“, sagt Obermayer-Pietsch. Wichtig ist, eine Sportart zu finden, die Spaß macht und bei der man sich sicher fühlt (z. B. Wandern mit Stöcken).