Oft ist es gar nicht der Stich, den man bemerkt, sondern erst das nervige Jucken danach, das einen fast aus der Haut fahren lässt: Rote, geschwollene Stellen, auch Quaddeln genannt, sind Sommeraccessoires, auf die man gerne verzichten möchte. Doch warum jucken die Stiche von Gelsen eigentlich? Das haben wir den Dermatologen Peter Komericki (MedUni Graz) gefragt.

Pseudo-allergisch

Peter Komericki, MedUni Graz
Peter Komericki, MedUni Graz © kk

„Es kommt zu einer pseudoallergischen Reaktion der Haut“, sagt Komericki. Sticht die Gelse zu, injiziert sie nämlich spezielle Enzyme in die Haut, die dafür sorgen, dass das Blut nicht gerinnt - und die Stechmücke uns „aussaugen“ kann.

Auf diese Enzyme reagiert der Körper mit der Ausschüttung von Histamin - was wiederum zu Schwellung und Jucken führt. Diese Reaktion sollte nach einigen Stunden von selbst wieder abklingen - wer aber heftig kratzt, kann das Leiden verlängern.

Echte Allergie

Die Reaktion ist laut dem Experten pseudoallergisch, sieht also nur aus wie eine Allergie. In sehr seltenen Fällen können Menschen aber an einer tatsächlichen Stechmücken-Allergie leiden, wie Komericki erklärt. Die Reaktion falle dann viel heftiger aus, da - wie bei anderen Allergien - Antikörper gegen diese Enzyme gebildet werden. „Die Reaktion ist aber nicht lebensbedrohlich, es kommt nur zu großflächigeren und lang anhaltenden Schwellungen“, sagt der Experte.

"Alles, was kühlt"

Was hilft nun gegen das Jucken? Laut Komericki „alles, was kühlt“: Meist werden Gels gegen den Juckreiz verwendet. Am effektivsten seien Cremen, die Kortison enthalten - die gibt es aber nur auf Rezept.