Aufregen können wir uns dann, wenn wir mehr wissen. Das sagte Dorothee von Laer zur Omikron-Variante Ende letzten Jahres. Mittlerweile wissen wir täglich mehr. Omikron werde wohl die Intensivstationen nicht „übermäßig“ belasten, sondern die Normalstationen „wieder bis zu den Kapazitätsgrenzen füllen“, meinte die Virologin gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ (Montags-Ausgabe). Außerdem plädierte sie dafür – wie in Deutschland – den Status „genesen“ von sechs auf drei Monate zu verkürzen. „Wer von den bisherigen Varianten genesen ist, ist kaum gegen Omikron geschützt“, hielt sie fest.

Auf Dauer sieht von Laer einen Vergleich mit der Grippe – in Bezug auf die Impfabstände. Sie rechnet mit „regelmäßigen, an die aktuelle Variante angepassten Auffrischungsimpfungen jeden Herbst, wenn erst mal über 95 Prozent der Menschen immun sind – durch Infektion oder Impfung“.

Von Laer prognostizierte einen „Zustand“, „wo wir wie bei anderen Infektionskrankheiten mit der Anzahl der Infektionen gut leben können“. Weder das Gesundheitssystem noch die kritische Infrastruktur werde dann durch Infektionen gefährdet sein. „Dieser Zustand ist erreicht, wenn praktisch alle Menschen genesen oder geimpft sind und damit eine Grundimmunität, die zumindest vor schweren Verläufen schützt, aufweisen können.“ Sie hoffte, dass durch die Impfpflicht noch bestehende „Impflücken“ geschlossen werden können.