Schneller als ursprünglich geplant, wird die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) das Angebot für Psychotherapie als Kassenleistung erweitern. Grund ist der steigende Bedarf bei Versicherten – auch als Folge der Corona-Pandemie. Der ÖGK-Verwaltungsrat beschloss daher am Dienstag, das Ziel um ein Jahr vorzuverlegen. Bis Ende 2022 soll dies erreicht werden.

Mehr Psychotherapie-Plätze auf Kassenleistung

Diese Ziele hat die ÖGK wie folgt beschrieben: Es sollen zusätzlich 20.000 Psychotherapie-Plätze geschaffen werden. Zudem soll in jedem Bundesland eine Clearing-Stelle eingerichtet werden. Diese soll demnach sicherstellen, dass Patientinnen und Patienten nicht von einer Stelle zur nächsten geschickt werden, sondern möglichst rasch einen freien Behandlungsplatz bekommen. Auch mehr Gruppentherapie-Plätze sollen eingerichtet werden. 

Zudem sollen nach Informationen der ÖGK für besonders vulnerable Gruppen wie Kinder oder Menschen mit Traumatisierungen zusätzliche Stundenkontingente geschaffen werden. Ebenso sollen ländliche Versorgungsdefizite ausgeglichen werden. In Summe werden ab 2022 zusätzliche 300.000 Stunden zur Verfügung stehen.

Die Coronavirus-Pandemie hat für einen massiven Anstieg psychischer Belastungen gesorgt. Lockdowns und Co. haben unsere Gesellschaft in eine veritable Krise manövriert, sagte etwa Christa Rados, Primaria an der Psychiatrie des LKH Villach in einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung.