Wer mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde, sollte laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) in Deutschland eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis für einen besseren Schutz erhalten. Dies könne ab vier Wochen nach der Johnson & Johnson-Impfung erfolgen, teilte das Expertengremium am Donnerstag mit. 

Zur Begründung zu Johnson & Johnson verwies die Stiko auf sogenannte Impfdurchbrüche: Im Verhältnis zur Zahl der verabreichten Dosen würden in Deutschland die meisten dieser Ansteckungen bei Geimpften mit Johnson & Johnson verzeichnet. Die Wirksamkeit gegen die hierzulande vorherrschende Delta-Variante sei im Unterschied zu den anderen Corona-Impfstoffen vergleichsweise gering, hieß es. Die Stiko spricht letztlich von ungenügendem Impfschutz.

In Österreich hat das Nationale Impfgremium (NIG) in der letzten Woche eine Auffrischungsimpfung für all jene empfohlen, die das Vakzin von Johnson & Johnson erhalten haben. Auch hier wurden die Wirksamkeit vor allem gegen Delta und vermehrte Impfdurchbrüche ins Treffen geführt. 

Auffrischungsimpfungen für über 70-Jährige

Generell schützten die Vakzine zwar effektiv und anhaltend, in einem höheren Alter falle die Immunantwort nach der Impfung aber insgesamt geringer aus, teilte die Stiko am Donnerstag mit. Die Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff sollte frühestens ein halbes Jahr nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen.

Eine dritte Booster-Dosis sollten zudem Bewohner von Alters- und Pflegeeinrichtungen erhalten, Pflegepersonal und andere Tätige mit direktem Kontakt mit zu Pflegenden oder anderen Menschen mit erhöhtem Risiko für schwere Krankheitsverläufe sowie das Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt.