Ab Mitte Oktober sollen in Österreich Booster-Impfungen durchgeführt werden. Nun wurde bekannt, dass diese ausschließlich mit den mRNA-Vakzinen von Biontech/Pfizer sowie Moderna durchgeführt werden. Grundsätzlich zugelassen wären auch die Vektor-Impfstoffe von AstraZeneca sowie Johnson&Johnson, der nur in einer Dosis verabreicht wird. 

Überraschung ist diese Entscheidung keine, denn vor nach Sinusvenenthrombosen als sehr seltene Nebenwirkungen, vor allem aber mit wenig verlässlichen Lieferzusagen, setzt die EU und somit auch Österreich kaum mehr auf das Vakzin von AstraZeneca. Zudem zeigen Studien, dass das sogenannte heterologe Impfschema, also die Kombination von unterschiedlichen Impfstoffarten, sehr gute Immunantworten erzielen. 

Empfehlung des Impfgremiums

Eine entsprechende Empfehlung des Nationalen Impfgremiums hat Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Dienstag veröffentlicht. Als erstes erhalten sollen die "Drittimpfung" Seniorinnen und Senioren ab 65, Risikopatienten sowie all jene, die ursprünglich die Vektorimpfstoffe von AstraZeneca sowie Johnson & Johnson erhalten haben.

Priorisierung: Die Reihenfolge

Für ihre Empfehlung haben die Experten drei Gruppen definiert: Als erstes erhalten sollen die Auffrischung Seniorinnen und Senioren, Personen mit Vorerkrankungen wie Krebs oder Herzschwäche sowie alle mit AstraZeneca oder Johnson & Johnson Geimpften. Sie sollen die "dritte Dosis" sechs bis neun Monate nach der ersten Vollimmunisierung erhalten. Danach sollen alle Erwachsenen folgen, die bereits mit Pfizer oder Moderna geimpft wurden. Hier soll der "dritte Stich" neun bis zwölf Monate nach der Vollimmunisierung erfolgen. Für die dritte Gruppe der 12- bis 18-Jährigen wird vorerst noch keine Auffrischung empfohlen. Hier ist die Impfung aber ohnehin erst Ende Mai angelaufen.

Die Zahl der seit zumindest einem halben Jahr vollimmunisierten Seniorinnen und Senioren, die somit bereits Anspruch auf eine Auffrischungsimpfung haben, liegt bei rund 80.500. Zwar geht das Gesundheitsministerium davon aus, dass der Impfschutz rund neun Monate anhält. Gerade bei Älteren sowie bei Menschen mit Vorerkrankungen sei die Schutzwirkung aber nicht immer in vollem Ausmaß gegeben. Außerdem hätten erste Daten aus Israel und England gezeigt, dass die Drittimpfung die Zahl der Infektionen und "Impfdurchbrüche" reduzieren könne. Die ersten Auffrischungsimpfungen für die mit AstraZeneca sowie mit Johnson & Johnson geimpften können - gemessen an der Sechs-Monats-Frist - ab September beginnen.