Jetzt, da es wieder möglich ist, sich ins Flugzeug zu setzen und Richtung Lieblingsdestination abzuheben, kehrt auch ein altes, sich hartnäckig haltendes Gerücht zurück. Dieses besagt, dass man vor dem Abflug ein oder zwei Aspirin schlucken sollte, um so Thrombosen vorzubeugen. Aber ist an dieser Theorie überhaupt etwas dran?

Zwar stimmt es, dass Aspirin blutverdünnend wirkt, Thrombosen kann das Arzneimittel aber nicht verhindern, erklärt Apothekerin Anna-Valerie Edegger: „Dieses Medikament wirkt ausschließlich im arteriellen System – also jenen Gefäßen, die vom Herz wegführen. Thrombosen entstehen allerdings durch Stauungen in den Venen. Dort zeigt Aspirin keine Wirkung.“


Ab einer Flugdauer von etwa sechs Stunden steigt das Thromboserisiko tatsächlich an. Möchte man auf Flugreisen daher auf Nummer sicher gehen, empfiehlt die Expertin zu einfacheren Mitteln zu greifen: „Es ist sinnvoll, während des Flugs auf alkoholische Getränke sowie Kaffee zu verzichten und stattdessen darauf zu achten, dass man ausreichend Wasser trinkt.“ Auch die Beine und Füße regelmäßig zu bewegen, beugt Thrombosen vor. Möchte man noch etwas mehr vorsorgen, rät die Apothekerin, zu Thrombosestrümpfen zu greifen: „Das ist hier eigentlich das Mittel der Wahl.“

Liegt bei Passagierin oder Passagier ein erhöhtes Risiko vor, eine Thrombose zu erleiden, muss das kein Ausschlusskriterium für Langstreckenflüge sein: „In so einem Fall ist es wichtig, vorab mit der Ärztin oder dem Arzt abzusprechen, was getan werden kann“, sagt Edegger. Dann kann beispielsweise auf Blutverdünner zum Spritzen, wie Heparin, zurückgegriffen werden: „Hier bekommt man dann einen genauen Plan, wie lange vor dem Abflug man das Arzneimittel zuführen muss. Bei sehr langen Reisen kann es auch nötig sein, während dem Flug noch eine Spritze zu verabreichen. Den genauen Zeitplan bekommen Betroffene von den behandelnden Medizinern“, so die Apothekerin.

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