Die Leberkäsesemmel: Sie zählt zum beliebtesten Fast Food der Österreicher. Resche Semmel, knackiges Äußeres, das Innenleben heiß und fettig, garniert wahlweise mit Senf oder Ketchup – oder beidem.
Dass eine Leberkäsesemmel zwar gut schmeckt, aber ernährungstechnisch nicht mit der Zuschreibung „bewusst“ oder „ausgewogen“ versehen werden kann, ist den meisten, die genüsslich den ersten Biss tun, klar. „Der Fettgehalt einer Leberkäsesemmel ist sehr hoch, er entspricht etwa der Hälfte unseres Tagesbedarfs“, erklärt Diätologin Elisabeth Pail.

Verzichten muss man dennoch nicht auf Leberkäsesemmel und Co.: „Es geht um Ausgewogenheit und Bewusstsein“, sagt Pail. „Wenn ich am Vormittag eine Leberkäsesemmel esse, sollte ich mich am Abend nicht mit einem Cordon bleu belohnen, weil ich untertags eh nur ein kleines Semmerl gegessen habe.“

Schnelles, verarbeitetes Essen

Das bedeutet, auch bei einer ausgewogenen, bewussten Ernährung kann man zu Fast Food greifen, aber eben nur hin und wieder. Wie sieht das aber mit einer Fast-Food-Diät aus, wie Harald Sükar diese in seinem neuen Buch "Die Fast-Food-Diät" beschreibt? Grundsätzlich versteht man unter Fast Food „schnelles, aber auch verarbeitetes Essen“, sagt Diätologin Pail. Hierunter fallen Burger, Pommes frites, Pizza oder auch Hotdogs. „Alles Gerichte, die ernährungsphysiologisch nicht als positiv zu bewerten sind.“

Kann eine Diät gesund sein, die Fast Food zum Inhalt hat? Kann Fast Food an sich gesund sein? Mann könne nicht alles in „gesund“ und „ungesund“ einordnen, es gehe um die Mischung, so Pail. Und ja, es gibt auch Fast Food, das man gemeinhin als „gesund“ bezeichnen könne. „Wraps und Bowls, die ja aktuell sehr im Trend sind und einen hohen Gemüseanteil haben, würde ich etwa dazuzählen. Oder auch frische, belegte Vollkornweckerl.“ Vorsicht sollte man bei abgepackten Salaten samt Dressing walten lassen, denn gerade die Salatsoßen hätten einen hohen Fett- und Zuckergehalt.

Fast-Food-Zutaten: Fett, Zucker, Salz

Fett, Zucker und auch Salz, das sind klassische Zutaten für Fast Food. Hinzu kommen weitere Zusatzstoffe, die dafür sorgen, dass die Mahlzeiten nicht nur schmackhaft sind, sondern sich auch gut anfühlen. Die Kombination aus diesen Teilen sorgt in weiterer Folge dafür, dass „Fast Food Spaß macht“, wie es Sükar in seinem Buch beschreibt. Aber es macht nicht nur Spaß, Fast Food kann auch süchtig machen. „Wie bei gewissen Drogen, wird auch beim Konsum von Fast Food im Gehirn Dopamin ausgeschüttet“, erklärt Pail. Dopamin ist ein Botenstoff, der positive Gefühle vermittelt. Nach dem Konsum von Burger und Co. fühlt man sich gut, man will mehr und in weiterer Folge kann auch ein Gewöhnungseffekt eintreten.

Hinzu kommt, dass durch Geschmacksverstärker Zunge und Gaumen überreizt werden. Wird Fast Food sehr regelmäßig verspeist, empfindet man den Geschmack von normal gewürzten Speisen langweilig, oder auch nicht süß genug.

Fast Food mit alternativen Zutaten

Sükar hat im Rahmen seiner Diät Fast Food mit alternativen Zutaten nachgekocht, um die Speisen ausgewogener zu gestalten. So wurde etwa das Fleisch in den Burgern mit Fleischersatzprodukten ersetzt. Hier rät Pail, genau zu kontrollieren, welche Inhaltsstoffe in den Fleischimitaten enthalten sind. „Viele dieser Produkte haben ebenso einen hohen Gehalt an Zucker und Fett, aber auch an Zusatzstoffen, auch hier gilt es, auf die sogenannten E-Nummern und Gütesiegel zu achten.“

Von Warnhinweisen, ähnlich wie sie auf Zigarettenpackungen angebracht sind, hält Pail wenig, denn „im Grunde wissen wir alle, dass ein Burger in einem Fast-Food-Restaurant nicht gesund ist“. Viel nachhaltiger als eine Fast-Food-Diät ist ihrer Ansicht nach ohnehin eine ausgewogene, bewusste Ernährung gepaart mit ausreichend Bewegung. „Mit einer Diät lässt sich das Gewicht nicht dauerhaft reduzieren und es besteht die Gefahr einer einseitigen Ernährung.“

Veggie-Wrap mit Bohnen

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