Eine gesunde Ernährung dadurch ersetzen, dass man einfach ein paar Vitaminpillen einwirft? Keine gute Idee, belegt nun einmal mehr eine Studie der Tufts University in Boston: Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann das Leben nicht verlängern - wer sich allerdings über echte Nahrungsmittel ausreichend mit Nährstoffen versorgt, lebt länger und gesünder.

Die Forscher zeigten vielmehr auf, dass die Einnahme von Ergänzungsmitteln sogar schädlich sein kann: So erhöht laut den Studiendaten eine übermäßige Einnahme von Kalzium-Präparaten das Risiko, an Krebs zu versterben - ab einer Dosis von 1000 mg pro Tag stieg dieses Risiko an.

Vitaminpillen versus echte Lebensmittel

Für die Studie wurden die Daten von 27.000 Erwachsenen in den USA untersucht - mit dem Ziel herauszufinden, welchen Einfluss Nahrungsergänzungsmittel auf Herzerkrankungen, Krebsfälle und die allgemeine Sterblichkeit haben. Gleichzeitig wurde auch untersucht, was besser wirkt: Nährstoffe, die in Form von Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden oder Nährstoffe, die im Rahmen einer gesunden Ernährung über "echte" Lebensmittel gegessen werden.

Das Ergebnis war eindeutig: Eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben nur jene Nährstoffe, die über Lebensmittel aufgenommen werden.

Hier zeigte sich, dass eine gute Versorgung mit den Vitaminen K und A sowie mit den Nährstoffen Zink und Magnesium zu einer geringeren Sterblichkeit im Untersuchungszeitraum führte.

Wurden dieselben Nährstoffe allerdings in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen, zeigte sich die positive Wirkung nicht! Sogar bei Menschen, die sich schlecht ernähren und zu wenig Nährstoffe über die Nahrung aufnehmen, hatten die Vitaminpillen keinen positiven Effekt.

"Sehen keine positive Wirkung"

Die Forscher beobachteten außerdem einen fatalen Effekt: "Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln führt leider dazu, dass über die sonstige Ernährung weniger Nährstoffe aufgenommen werden", sagt Studienautor Fang Fang Zhang. "Aber die positiven Wirkungen von Nährstoffen, die über Lebensmittel aufgenommen werden, sehen wir bei Nahrungsergänzungsmitteln nicht."