Seit zehn Jahren enden unsere Weihnachten in einem Desaster. Die einen
Eltern machen uns Vorschriften, wie die Feiertage verlaufen müssen, die anderen bringendie „falschen“ Geschenke. Und wir als Paar streiten. Wie können wir das besser machen?

Sabine & Roland Bösel:

Um etwas verändern zu wollen, braucht es Mut und Entschlossenheit. Indem Sie uns geschrieben haben, beweisen Sie, dass Sie beides haben! Jeder Mensch hat ganz besondere Erwartungen an Weihnachten. Alles das, was während des Jahres nicht gut gelaufen ist, soll in diesen Tagen wettgemacht werden. Daher gibt es auch so viele Enttäuschungen. Es gibt die  unterschiedlichsten Anlässe, um Weihnachten einmal anders zu gestalten.  Das kann der Wegzug von Angehörigen sein,  mit denen man immer gefeiert hat, oder auch  – wie bei Ihnen –, weil das übliche Prozedere  belastend geworden ist.

Versuchen Sie es diesmal doch damit: Schreiben Sie an alle Familienmitglieder eine Mail mit der Bitte um Antwort auf diese Fragen: Was soll bei der Weihnachtsfeier passieren? Was soll nicht passieren? Was bist du bereit zu tun, damit es ein gelungenes Fest  wird? In den Rückmeldungen finden Sie eine Lösung, die für alle stimmig ist. Oder zumindest akzeptabel – denn allen wird man es  wohl nicht recht machen können. Von diesem Anspruch sollten Sie sich verabschieden. Spüren Sie auch in sich selbst hinein: Wie läuft für Sie das ideale Fest ab? Wir fühlen uns oft denUmständen ausgeliefert – doch wer bestimmt, dass immer alles beim Alten bleiben muss?

Es ist Ihre Verantwortung, mit viel Selbstfürsorge und  in Kontakt mit allen anderen eine gute Lösung zu finden.  Sie werden sehen, die meisten Familienmitglieder werden es Ihnen spätestens nach den Feiertagen danken. Denn wir alle haben nicht nur die Sehnsucht nach Tradition, sondern auch nach Neuem. Freuen Sie sich also darauf, Weihnachten neu zu erfinden, auch wenn manche damit
nicht gleich klarkommen. Das gehört zu jeder Veränderung dazu.

www.boesels.at

Die Paartherapeuten Sabine und Roland Bösel
Die Paartherapeuten Sabine und Roland Bösel © kk