Wie sehr das Interesse der Österreicher an einem vierbeinigen Begleiter seit der Pandemie zugenommen hat, zeigen folgende Zahlen: Die Google-Suchanafragen zum Thema „Welpen kaufen“ haben sich seit dem ersten Lockdown im März 2020 mehr als verdoppelt. Wie eine Auswertung der Tierschutzombudsstelle Wien zeigt, gab es ein Plus von 120 Prozent.  

Dieser Anstieg schlägt sich auch in einer deutlich höheren Anzahl an schwer kranken Welpen nieder, die meist aus Vermehrungsstationen in Osteuropa wie der Slowakei, Rumänien, aber auch aus Serbien stammen und über das Internet gehandelt werden: An der Veterinärmedizinischen Universität Wien werden aktuell 40 Prozent mehr Tiere mit Parvovirose behandelt als vor der Pandemie.

Bei der Parvovirose, auch als „Hundeseuche“ bekannt, handelt es sich um eine Infektionskrankheit mit starkem Durchfall und Erbrechen, die für junge Hunde schnell lebensbedrohlich wird. Über den Kot wird das Virus an andere Tiere – sowohl Hunde als auch Katzen – übertragen.

„Es reicht aus, wenn Hund oder Mensch zum Beispiel in der Hundezone mit den infektiösen Ausscheidungen in Kontakt kommen. Über die Schuhe oder über Pfoten, Fell oder Schnauzen der Hunde werden die Viren verteilt“, sagt Iwan Burgener, Leiter der Kleintierklinik an der Vetmeduni. Je nach Umweltbedingungen können diese bis zu einem Jahr überleben. „Mit einem Gramm infektiösem Kot könnte man so Hunderte Hunde infizieren.“

Vor allem junge Tiere im ersten Lebensjahr, bei denen die für Welpen vorgesehene Impfserie noch nicht vollständig abgeschlossen ist, sind gefährdet, sich anzustecken. Die Kosten für die intensive, bis zu zweiwöchige stationäre Therapie liegen bei durchschnittlich 1500 bis 2500 Euro. „Da die Hunde oftmals mit Folgeschäden zu kämpfen haben, können weitere Kosten für tierärztliche Behandlungen oder Spezialfutter dazukommen“, so Burgener. „Manche Vierbeiner werden zu Dauergästen in den Ordinationen.“  

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