Gerade im Winter freuen sich Enten oder Schwäne doch sicher besonders über ein Zubrot. Das denken viele Spaziergänger, die man immer wieder an Flüssen und Seen dabei beobachten kann, wie sie Wasservögelnalte Semmeln oder andere Essensreste zuwerfen.

Aber bekanntlich ist das Genteil von gut oft gut gemeint: Denn das kann nicht nur den Tieren, sondern auch den Gewässern schaden. „Brot, Fleischabfälle oder Nudeln sind kein artgerechtes Futter und werden von den Vögeln sehr schlecht vertragen. Ist das Futter bereits verdorben, kann das zum Tod der Tiere führen“, warnt Eva Persy, Leiterin der Wiener Tierombudsstelle.

Aber nicht nur das Futter ist eine Gefahr, sondern auch das Füttern an sich: Selbst bei extremer Kälte in den Wintermonaten überleben Wasservögel ohne menschliche Hilfe. Dass Enten und Schwäne „betteln“, geschieht nicht aus Hunger, sondern weil sie es gewohnt werden. Die Folge: Werden Schwäne beispielsweise das ganze Jahr über gefüttert, erlernen die eben Jungtiere nicht mehr, wie sie in der freien Natur erfolgreich überleben können. Ebenso verlieren sie dadurch ihre Bereitschaft, selbstständig Nahrung zu suchen, weil es ja so viel leichter geht.

Biologisches Gleichgewicht gestört

Auch auf die Gewässer, an denen die Vögel leben, hat das Füttern negative Auswirkungen: An Plätzen, an denen die Tiere regelmäßig in den „Genuss“ kommen kommt es zu unnatürlich großen Ansammlungen der gefiederten Freunde, weshalb die Übertragungsgefahr von Krankheiten steigt. Aber vor allem beeinträchtigen deren Kot und die Futterreste die Qualität des Wassers.

Die Folge ist eine Überdüngung des Wassers mit organischem Material und Nährstoffen. Dem Wasser wird der Sauerstoff entzogen, der jedoch für die im Gewässer lebenden Pflanzen, Fische und andere Organismen lebensnotwendig ist. Das biologische Gleichgewicht wird zerstört und oft dauert es viele Monate, bis solche Gewässer wieder saniert werden können.

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