Ein emotionaler Moment, eine Filmszene, das Lieblingslied oder einfach Kälte - sobald wir frösteln, stellen sich uns im wahrsten Sinne des Wortes die Haare auf und wir bekommen eine Gänsehaut. Aber, warum eigentlich?

Gänsehaut entsteht durch Kontraktion eines kleinen Haarbalgmuskels der Haut, der die Haare aufrichtet. Die obere Haut, die sogenannte Epidermis schwillt an und bildet kleine Wölbungen (Papeln). Die Hautoberfläche vergrößert sich dadurch, auch die Schweißabgabe steigert sich - deswegen spürt man gemeinsam mit der Gänsehaut auch oft eine leichte Kälte auf der Haut.

Es handelt sich um ein unbewusstes, nur vegetativ steuerbares Phänomen, das auch durch physikalische Reize wie Kälte auslösbar ist. (Grafik: Kennen Sie Ihren Hauttyp?)

Weil das Hautbild dem einer gerupften Gans ähnelt, hat sich im Volksmund schnell der Begriff "Gänsehaut" festgesetzt. Forscher sind der Meinung, dass die Gänsehaut ein Überrest aus jener Zeit ist, als der Mensch noch Fell trug, um sich vor der Kälte zu schützen. Wenn sich bei Kälte die Haare aufstellten, bildete sich zwischen Haut und Haaren eine Art wärmender Luftpolster.

Für den Umstand, dass man in gruseligen Momenten eine Gänsehaut bekommt, hat die Wissenschaft aber eine ganz andere Erklärung. Hierbei könnte es sich um Imponiergehabe handeln. Wenn der Urmensch einem Feind begegnete stellten sich ihm die Haare auf, sodass er für die Gegner bedrohlicher wirkte.