Game over? Davon kann keine Rede sein. „Squid Game“ ist ein weltweites Serienphänomen und stieg dieser Tage zur erfolgreichsten Netflix-Serie aller Zeiten auf. Mehr als 111 Millionen Haushalte verfolgten bislang das Schicksal von 456 armen Schuldnern, die ihr Leben aufs (Kinder)-Spiel setzen, um sich von der überwältigenden Schuldenlast zu befreien. Eine Gesellschaftsdystopie in bunten Farben wird zum Bestseller. Die südkoreanische Serie von Regisseur Hwang Dong-hyuk erzählt von einem zur Unterhaltung degenerierten Umgang der Eliten mit den Ärmsten, angesiedelt zwischen Gamingshow und Splatter-Serie. Die ästhetisierte bluttriefende Gewaltfantasie bildet die Oberfläche einer Handlung, die sich um den notorischen Spieler und Unglücksraben Seong Gi-hun (Lee Jung-jae) dreht. Mit 455 weiteren Verzweifelten muss er sich in sechs Spielen beweisen, um an Geld, den Heiligen Gral, zu gelangen. Mitleid hat er von den pink-uniformierten und maskierten Wachleuten nicht zu erwarten.