Der US-Unterhaltungsriese Disney hat Dutzende neue Serien und Kinofilme angekündigt, mit Schwerpunkt auf dem "Star Wars"-Universum und dem Ausbau seines Streamingdienstes Disney+. Auch Fans von Marvel- und Pixar-Produktionen und Reihen wie "Sister Act" und "Indiana Jones" können sich freuen. Im Rahmen der mehrstündigen Vorstellung beim Investors Day wurden am Donnerstag (Ortszeit) unter anderem zehn neue "Star Wars"-Serien angekündigt, darunter "Obi-Wan Kenobi", in der Ewan McGregor als der ikonische Jedi-Meister und Hayden Christensen als Darth Vader aufeinandertreffen.

Lucasfilm-Chefin Kathleen Kennedy stellte zwei neue Kino-Projekte aus dem "Star Wars"-Universum vor. "Wonder Woman"-Regisseurin Patty Jenkins soll "Star Wars: Rogue Squadron" für einen Kinostart im Dezember 2023 inszenieren. Sie ist damit die erste Frau, die bei einer Sternenkrieger-Kino-Saga den Ton angibt. Zudem ist ein noch titelloser "Star Wars"-Spielfilm unter der Regie des Neuseeländers Taika Waititi ("Thor: Tag der Entscheidung") geplant.

Kennedy kündigte auch die Rückkehr von Harrison Ford in seiner Rolle als Archäologie-Professor "Indiana Jones" an. Die Dreharbeiten für den Abenteuerfilm unter der Regie von James Mangold sind für das kommende Frühjahr geplant, der Kinostart dann für Juli 2022. Seit 1981 spielte Ford die Rolle des draufgängerischen Professors viermal, zuletzt 2008 in "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels".

Die zu Disney gehörende Animationsschmiede Pixar plant neben einem Spielfilm um die "Toy Story"-Figur Buzz Lightyear erstmals auch animierte Serien. Eine Serie basierend auf dem Kinohit "Cars" soll im Herbst 2022 auf den Bildschirm kommen.

Marvel-Chef Kevin Feige kündigte einen neuen "Fantastic Four"-Film unter der Regie von Jon Watts ("Spider-Man: Far From Home") an. Er bestätigte auch den geplanten Dreh von "Black Panther II" unter der Regie von Ryan Coogler und zollte dabei dem im August an Krebs gestorbenen "Black Panther"-Star Chadwick Boseman Tribut. Seine ikonische Rolle als Königssohn T'Challa in der Comic-Verfilmung werde in der Fortsetzung nicht vorkommen. Sie wollten aber die Welt des fiktiven afrikanischen Staates Wakanda darstellen um damit das Vermächtnis des Schauspielers zu ehren.

Gute Nachrichten auch für Fans von "Sister Act" und der Fortsetzung "Sister Act 2 – In göttlicher Mission": fast 30 Jahre nach dem Originalfilm soll Whoopi Goldberg in "Sister Act 3" wieder als singende Nonne Deloris Wilson auftreten. Die Komödie ist für Disney+ vorgesehen.

Das Streaming-Geschäft rund um den Online-Videodienst Disney+ hat nach Angaben am Donnerstag nun schon gut 86 Millionen Nutzer. Disney+ war vor einem Jahr gestartet, um dem Marktführer Netflix Konkurrenz zu machen.

Erhöhung der Abo-Kosten

Bis 2024 rechnet der Unterhaltungsriese Walt Disney dank eines ausgeweiteten Angebots einen starken Anstieg der Abonnentenzahlen seiner Streaming-Sparte. Diese sollen von derzeit rund 137 auf bis zu 350 Millionen zahlende Kunden ansteigen, gab der Konzern im Rahmen einer Investorenkonferenz am Donnerstagabend bekannt. Die bisherigen Ziele für 2024 aus dem April 2019 hat das Unternehmen den Angaben zufolge im Dezember bereits nahezu erreicht.

Um die Nutzerzahlen derart steigern zu können, plant Disney, seine Ausgaben für neue Serien und Filme bis 2024 auf jährlich bis zu 16 Milliarden US-Dollar (13 Mrd. Euro) zu erhöhen. Die Abo-Kosten bei DisneyPlus sollen in diesem Zug in den USA um einen Dollar auf 8 Dollar steigen und in Europa von derzeit 7 Euro auf 9 Euro. Der höhere Preis in Europa wird mit einem besseren Angebot für Erwachsene begründet.

Bis 2024 sollen dann auch alle drei vom Unternehmen betriebenen Streaming-Dienste profitabel sein, hierzu gehören neben dem Netflix-Konkurrent DisneyPlus auch der mehr an Erwachsene adressierte Dienst Hulu und das Sport-Angebot ESPNPlus. Bisher machen alle Streaming-Angebote des Konzerns Verluste. Beim erst 2019 gestarteten DisneyPlus-Angebot sollen die Verluste im operativen Geschäft ab dem kommenden Jahr sinken.

Erst Ende November hatte der Konzern angekündigt, in der ersten Hälfte des kommenden Geschäftsjahres 32.000 Mitarbeiter zu kündigen: Vor allem die Vergnügungsparks und Kreuzfahrten leiden außerordentlich unter der Coronakrise.