Die britischen Exportschlager haben sich offenbar auf die Zahl 6 geeinigt: Sechs Jahre brauchte der neue James Bond bis zum Comeback und nun auch noch Adele. Wobei man das neue Material natürlich nicht normal ankündigen kann, sondern in der täglichen Treibjagd um Aufmerksamkeit auf die Macht der Zahl gesetzt hat: 30 wurde vor wenigen Tagen weltweit auf Landmarks wie dem Brandenburger Tor, dem Kolosseum oder dem Eiffelturm projiziert. Nicht nur eingefleischte Fans erkannten hier ein System, sind doch die Alben der britischen Sängerin jeweils nach einer Zahl benannt.

Das Alter kann es aktuell nicht sein, die Britin ist 33, aber 30 steht für ein einschneidendes Lebensjahr in ihrer Biografie: Die Trennung von Ehemann Simon Konecki, einem Investmentbanker, mit dem sie Sohn Angelo hat. Seitdem war es um Adele ruhig. Kaum Social-Media-Präsenz, kaum Auftritte, schon gar kein neues Material. Bis jetzt: Für kommenden Freitag ist der Album-Vorbote „Easy On Me“ angekündigt. Ein knapp einminütiges Video auf ihren Social-Media-Kanälen klingt nach dem typischen melancholischen Adele-Sound – Stichwort „Aufarbeitungsmusik“. Dass sie dafür mehrere Schleifen gezogen hat, davon zeugen wohl die sechs Jahre Abstand zum letzten Album.

Kein Geheimnis ist, dass die 15-fache Grammy-Gewinnerin musikalische Perfektionistin, das Album „25“ überarbeitete sie komplett, da sie es für zu oberflächlich hielt. Weniger vermisst hat sie vermutlich die geballte öffentliche Aufmerksamkeit, die ihr nach eigenen Aussagen nicht ganz geheuer ist. Zuletzt gingen die Wogen hoch, weil sie über 40 Kilogramm abgenommen hat. Kritik daran kam unter anderem von der Body-Positivity Bewegung, die sie als eine Art Aushängeschild gesehen hat. Doch davon scheint sich die gebürtige Londonerin nicht unter Druck setzen zu lassen: Sie lebt ihr neues Leben – in Los Angeles mit dem Sportmanager Rich Paul.