Eine Beziehung mit Dieter Bohlen vor 20 Jahren, „Promi Big Brother“, „Promi Shopping Queen“ und „Adam sucht Eva“. Das sind die Lebenserfahrungen beziehungsweise TV-Formate, die Janina Youssefian ins „Dschungelcamp“ brachten. Viel Zeit hat die 39-Jährige dort nicht verbracht. Am fünften Tag flog sie noch vor ihrer „Dschungelprüfung“ aus der RTL-Show.

"Geh doch zurück in den Busch!", hat Janina zu ihrer Konkurrentin Lina Nobat gesagt. Die beiden hatten sich schon in den vergangenen Tagen gegenseitig provoziert – ganz nach dem Geschmack der Sendungsmacher eines Formats, in dem der „Zickenkrieg“ Teil der Grundidee ist. Diesmal hat Janina allerdings den Bogen weit überspannt. RTL reagierte schnell auf den rassistischen Ausfall und holte sie aus dem südafrikanischen Camp. Als die anderen Camp-Bewohner von der Entscheidung von RTL erfuhren, stieß das bei Janinas Ex-Kollegen auf Wohlwollen: Applaudierend stimmten sie der Entscheidung zu.

„Ihr Vertrag wurde gekündigt und sie wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Heimreise antreten“, heißt es von RTL.

Was ist genau passiert?

Youssefian und Nobat waren nach einer zunächst gemeinsam überstandenen Dschungelprüfung in einen heftigen Streit geraten und hatten sich gegenseitig beleidigt. Beide Frauen rutschten dabei zusehends tiefer unter die Gürtellinie. In diesem Zusammenhang äußerte sich Youssefian rassistisch und beleidigend gegenüber Nobat.

Das wurde von den anderen Campern umgehend kritisiert: „Das geht so nicht, so was bleibt heutzutage nicht mehr ohne Folgen“, sagte etwa Jasmin Herren. Und Harald Glööckler fasste die Situation zusammen: „Da denk ich mir, geht's noch? Unsäglich peinlich.“

Die 39-Jährige versuchte noch, sich bei Nobat zu entschuldigen: „Es tut mir leid, wenn das rassistisch rüberkam. Das war nicht so gemeint.“ Die ehemalige „Bachelor“-Kandidatin nahm die Entschuldigung jedoch nicht an. Sie habe Youssefian gehört, wollte ihr aber in Zukunft aus dem Weg gehen, kündigte sie an. „Wer etwas Rassistisches sagt, ist auch Rassist“, sagte die 26-Jährige.

Youssefian bat am Dienstag auf Instagram um Verzeihung. „Ich möchte mich öffentlich für meine Äußerungen entschuldigen. Es tut mir aufrichtig leid, dass ich im Dschungelcamp so sprachlich entgleist bin. Mein Verhalten und meine Äußerung Linda (Nobat) gegenüber sind nicht zu entschuldigen“, postete die 39-Jährige. Dazu stellte sie ein Bild, auf dem in großen Buchstaben „Ich bin gegen Rassismus“ zu lesen ist. Außerdem schrieb sie: „Ich habe selbst einen Immigrationshintergrund und möchte noch mal ausdrücklich sagen, dass ich mich von Rassismus distanziere und diesen nicht toleriere. Ich habe selbst schon selber Rassismus erfahren müssen und weiß, wie schmerzlich es ist. Es ist die unterste Form einer Beleidigung.“

Erst ein vergleichbarer Fall

In der Geschichte der Reality-Show „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ (IBES), die aktuell in der 15. Staffel ausgestrahlt wird, gab es erst einen vergleichbaren Fall, wie ein RTL-Sprecher auf Nachfrage bestätigte. 2008 flog in der dritten Staffel der Rapper DJ Tomekk aus der Sendung, nachdem ein Privatvideo von ihm aufgetaucht war, auf dem der damals 32-Jährige den Hitlergruß zeigte. Seitdem habe es keine solche Situation mehr gegeben, sagte der RTL-Sprecher.

Was am Montagabend sonst noch geschah: Jasmin Herren berichtete unter Tränen von der Suchterkrankung und dem Tod ihres Ehemanns Willi Herren und stritt sich mit Anouschka Renzi über die Verteilung der Essensrationen. Filip Pavlovic und das österreichische Reality-Sternchen Tara Tabitha erstickten ihre aufkeimende Romanze in einem Streit übers Wäschewaschen und stellten fest, dass sie sich gegenseitig nicht verstehen. Pavlovic sah sich zudem plötzlich vom Baum fallenden Affen-Exkrementen ausgesetzt. „Nicht, dass ich jetzt Hepatitis kriege“, äußerte der 27-Jährige besorgt.

Schließlich holten Renzi, Glööckler und Nabot gemeinsam zwei Sterne in der Dschungelprüfung. Die beiden letzteren wählten die Zuschauer prompt für die nächste Prüfung wieder.

Im Anschluss an die Folge wurde Youssefians Rauswurf noch weiter rege diskutiert: In der folgenden Talksendung „Ich bin ein Star ... Die Stunde danach“ begrüßten Gäste und Moderatorinnen die Entscheidung. Es sei „super, dass RTL da klare Kante gezeigt hat“, sagte Moderatorin Olivia Jones (52).