Ungewöhnliche Zeiten verlangen ungewöhnliche Mittel. Das gilt auch  für die diesjährige Romy, Österreichs Film- und Fernsehpreis. Und wenn man schon keine glanzvolle Gala gestalten kann, in deren Rahmen sich die Preisträger ihre Auszeichnungen abholen kann, dann muss man die Publikumslieblinge halt einfach überraschen: Maria Happel etwa, zur "Beliebtesten Schauspielerin Serie" gewählt, wurde die Romy im Rahmen eines Seiteblicke-Interviews an der Alten Donau überreicht: „Es ist so toll! Es ist einfach toll! Es ist einfach nur toll - ich freu mich so!"

Günther Mayr befand sich sogar noch live auf Sendung, als ihm Romy-Bote Andi Knoll eine Kaffeemaschine im ORF-Zentrum mit einem "Defekt"-Schild behängte und Mayr so zu einer anderen Kaffeemaschine lockte: Dort hat er ihm schließlich die Romy in der Kategorie "Information" überreicht: „Die Romy ist für mich ein großer Ansporn, weiterzumachen und weiter zu versuchen, das zu vermitteln, was Wissenschaft bieten kann", freute sich Mayr. Wer am 11. Mai auf ORF2 bei Philipp Jelinek mitturnte, war sogar live dabei, als Andi Knoll den Gewinner des „Besten Lockdown-Formats“ kürte, der seine Freudentränen nicht verbergen konnte und wollte. "Fit mit Philipp" wurde übrigens mit Rekordvotings zum Sieger in seiner Kategorie gekürt.

Zur "Beliebtesten Moderatorin Unterhaltung" wurde Kirstina Inhof gekürt, als Romy-Postillon überraschte sie Knoll mit ihrem Preis während einer Moderation nach dem Spiel der Österreichischen Fußballnationalmannschaft der Frauen gegen Finnland im Sonnenseestadion Ritzing - und sorgte prompt für Freudentränen: „Ich hatte heute echt keinen guten Tag! Aber das ist das schönste Ende für einen miesen Tag, das es geben kann!"

Und auch Tobias Moretti, der immerhin bereits Romy Nummer 9 bekam (und zwar im Rahmen einer Privatführung im Schloss Ambras in Innsbruck) zeigte sich gerührt: „In innigster und tiefster Demut nehme ich diese wunderbare Romy an - unglaublich, wirklich wahr, gerade in diesem Jahr eine besondere Ehre!" Erfreut und sehr überrascht zeigte sich auch Hans Sigl. Der „Bergdoktor“ befindet sich derzeit für Dreharbeiten am Lago Maggiore, wo ihm Andi Knoll in malerischer Kulisse seine vierte Romy überreichte - genug für einen Adventkranz, wie Sigl gleich anmerkte.

Miriam Stein wiederum wurde von Knoll zu einem Video-Interview gebeten - und mit der Romy als "Beliebteste Schauspielerin Film" überrascht: „Ich hätte mir was Schöneres angezogen, wenn ich gewusst hätte, dass ich jetzt die Romy gewinne!"

Zu sehen waren all diese emotionalen und unterhaltsamen Momente in einer "Gala", durch die Andi Knoll  dann auch am Samstagabend führte. Als Gäste begrüßte er die "Kurier"-Chefredakteurin Martina Salomon, Romy-Ehrenpräsident Rudolf John und den Schauspieler Markus Freistätter, der nicht nur die Nominierten in der Kategorie "Beliebtester Nachwuchs" vorgeschlagen hat, sondern Anna Fenderl und Klaus Steinbacher auch die Preise überreichte.

Dass es gerade Kunst und Kultur im vergangenen Jahr schwer hatte, darüber sprach Barbara Rett mit ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, der die Aufgabe des ORF als Kulturvermittler in diesen Zeiten herausstrich. Der "TV-Moment des Jahres" ging denn auch an die Wiener Philharmoniker und Riccardo Muti. Gewürdigt wurde das Neujahrkonzert, das ohne Live-Publikum gespielt wurde sowie die Neujahrsansprache, in der Muti einen flammenden Appell für die Kultur an die Regierenden und eine „Botschaft der Hoffnung“ an ein Millionenpublikum vor den TV-Geräten richtete. 

Bleiben noch die Gewinner der Platin-Preise, die für das Lebenswerk vergeben werden. Sie standen bereits 2020 fest, heuer wurden die Preise nun endlich an Peter Kraus und Cornelia Froboess überreicht. Peter Kraus griff auch gleich zum Telefon, um Cornelia Froboess anzurufen:  „Ich hab grad die Romy bekommen und weiß, dass du sie auch bekommen hast! Wie war’s denn bei dir?“ Sie wiederum bekam ihre Romy von Josef E. Köpplinger, dem Intendanten des Gärtnerplatztheaters in München, überreicht. "Gottseidank leben wir noch!", freut sie sich mit Peter Kraus über die Auszeichnung und fügt an: "Die haben sich den richtigen Moment ausgesucht."