Bisher wurde die Dependance von Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder selbst geleitet. Außerdem ist Stief künftig für die Albertina-Sammlung "Kunst der Gegenwart" zuständig, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag.

"Ich freue mich, dass die Berufung von Angela Stief nicht nur vom Kuratorium der Albertina einstimmig begrüßt wurde, sondern auch bei Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne, Anm.) sowie im Kulturministerium auf breite Zustimmung gestoßen ist", betonte Schröder. Mit der Ernennung von Angela Stief zur Sammlungsleiterin für Gegenwartskunst werde erstmals die mittlerweile 65.000 Werke zählende Kollektion organisatorisch als eigenständige Sammlung geführt und - so wie die vier anderen großen Sammlungen der Albertina (Klassische Moderne und Sammlung Batliner, Grafische Sammlung, Fotosammlung sowie Architektursammlung) - mit einer eigenen Leitung ausgestattet.

Stief wurde von Schröder 2019 an die Albertina berufen, wo sie
nach ihrer Mitarbeit an der Eröffnungsausstellung der Albertina
modern, "The Beginning. Kunst in Österreich von 1945 bis 1980", nun
die große Herbstausstellung "The 80s. Die Kunst der 80er Jahre"
erstmals allein verantwortet. Die 1974 in Augsburg geborene
Kunsthistorikerin, Kuratorin und Kulturpublizistin war von 2002 bis
2013 Kuratorin in der Kunsthalle Wien. Seit 2018 ist sie
kuratorische Beraterin der Vienna Art Week. 2020 hat sie die
Gastprofessur für kuratorische Praxis an der Universität Linz
übernommen. Im Vorjahr wurde sie schließlich Chefkuratorin der
Albertina modern.

"Ich freue mich sehr, nun die Zukunft dieses zweiten Standorts
der Albertina mit meinem Team gestalten zu können", wurde die
Neo-Direktorin in der Aussendung zitiert. Zu ihrer Ernennung als
Sammlungsleiterin meinte Stief, den "expliziten Auftrag von
Generaldirektor Schröder, die Diversität der Sammlung weiter zu
stärken, den wichtigen Beitrag der feministischen Kunst der letzten
Jahrzehnte im Programm wie in den Sammlungen zu vertiefen, wo immer
es möglich ist", nehme sie sehr ernst. Auch bisher noch im Schatten
der Aufmerksamkeit stehende Positionen zu fördern, "ist mir so wie
in meinem bisherigen Schaffen als Kuratorin ein wichtiges Anliegen".

Aufgrund des Umbaus des einstigen brut-Flügels des
Künstlerhauses, der ab 2024 zur neuen Spielstätte der Staatsoper für
ihre Kinder- und Jugendprojekte wird, muss die Albertina modern
allerdings ab 1. Februar 2023 den Betrieb für einige Monate
einstellen.