Sie stellte in der Secession aus, beteiligte sich dort als einzige Frau in der legendären Beethovenausstellung und arbeitete für die Wiener Werkstätte: Elena Luksch-Makowsky (1878–1967). Die russische Malerin und Bildhauerin war eine der bedeutendsten und kosmopolitischsten Künstlerinnen der Wiener Moderne.

Wie viele ihrer Kolleginnen auch wurde sie im Zweiten Weltkrieg vergessen. In der Ausstellung „Stadt der Frauen“ 2019 im Wiener Belvedere wurden sie und andere wiederentdeckt. Die neue kleine, feine Personale „Elena Luksch-Makowsky – Silver Age und Secession“ ebendort ist die konsequente Fortsetzung der Forschungen von Kurator Alexander Klee. Bislang gab es keine Monografie ihrer Werke, hier hat das Belvedere mit einem Katalog nachgeholfen.

Im Fokus der Schau steht nicht nur die Künstlerin und Netzwerkerin Luksch-Makowsky, sondern vor allem ihre Pionierleistung als Frau. Sie zeigte sich nämlich ganz selbstbewusst als Malerin und als Mutter. In einer Keramik ist sie als Schwangere zu sehen und im Selbstporträt „Ver Sacrum“ bildete sie sich mit ihrem Sohn ab, den sie weihevoll entblößt vor ihrem in einen Malerkittel gehüllten Körper hält.

"Ver Sacrum", Selbstporträt mit Sohn Peter, 1901
"Ver Sacrum", Selbstporträt mit Sohn Peter, 1901 © Belvedere/Stoll

Hineingeboren in eine wohlsituierte Künstlerfamilie, reiste sie schon als Kind viel und beherrschte mehrere Sprachen. Und während hierzulande Frauen in dieser Zeit die Kunstakademie verwehrt blieb, konnte sie in St. Petersburg Malerei studieren. 1900 kam sie nach Wien, wo sie den Bildhauer Richard Luksch heiratete. Ihre bekannteste Arbeit ist ihr Bild „Adolescentia“ aus dem Jahr 1903, das erwachsene Sexualität thematisiert.

Julia Schafferhofer

Bis 21. Jänner 2021, belvedere.at