Der Kardinal König Kunstpreis geht heuer an Angelika Loderer. Die in Wien lebende Künstlerin wird damit für ihre Arbeit „Poems to Gadgets (Icicles)“ ausgezeichnet, ein poetischen Figurenballett aus Metallstangen und skulpturalen Formen, das heuer schon im Kunstverein Graz und im 21er Haus in Wien gezeigt wurden. Der mit 11.000 Euro dotierte Preis des Kardinal König Kunstfonds der Erzdiözese Salzburg wird alle zwei Jahre an Künstler aus Österreich und Südtirol unter 40 Jahren vergeben, diesmal am 27. November in St. Virgil in Salzburg, mit anschließender Ausstellung der Werke aller Kandidaten.

Der Jury lagen heuer Nominierungen von 20 Künstlern vor, entschieden hat sie sich für die 1984 in Feldbach geborene Künstlerin: „Loderers Affront gegen das Gewohnte zeigt sich in den ungewöhnlichen Material- und Formverbindungen, die sowohl mit der Geschichte der geometrischen Abstraktion wie auch mit jener des organisch Expressiven ihr Spiel treiben. Das Spannungsverhältnis zwischen dem Sichtbaren und Unsichtbaren, dem Fragilen und dem Stabilen durchzieht ihr Werk ebenso wie die prekäre Balance zwischen dem präzise Planbaren und dem Unvorhersehbaren und Zufälligem", heißt es in der Begründung.

Das poetische Figurenballett, das Angelika Loderer den Renommierpreis brachte
Das poetische Figurenballett, das Angelika Loderer den Renommierpreis brachte © Grazer Kunstverein/KK



Loderer studierte in der Meisterklasse von Erwin Wurm an der Angewandten in Wien und am Wimbledon College of Art in London, parallel dazu Sportwissenschaften in Graz. Ihre Arbeit hat ausgeprägten experimenteller Charakter: Ob Objekte aus Quarzsand, Pilzmyzelen oder die Wachsfüllung einer Spechthöhle, aus der eine Bronzeskulptur wird: „Mich interessiert, wie verschiedene Materialien aufeinander reagieren“, sagt die 35-Jährige. Sie ist auch in der internationalen Modebranche keine Unbekannte mehr. Bei einem Fotoshooting für ein Modemagazin griffen SängerinBjörk und Fotograf Nick Knight auf Messingschuhe zurück, die Loderer gefertigt hatte.

angelikaloderer.at, kardinalkoenig-kunstpreis.at