Der deutsche Maler Gerhard Richter wird im Ranking "Kunstkompass" des Magazins "Capital" weiterhin als wichtigster Künstler geführt - wie nunmehr seit 16 Jahren. Auf Platz 2 bleibt US-Künstler Bruce Nauman. Danach folgen Georg Baselitz und Rosemarie Trockel. An Baselitz und Trockel schließen sich Cindy Sherman (USA), Tony Cragg (Großbritannien), Anselm Kiefer (Deutschland), Olafur Eliasson (Dänemark), William Kentridge (Südafrika) und - als Neuzugang unter den ersten Zehn - die schweizerische Multimedia-Meisterin Pipilotti Rist an.

Die österreichischen Vertreter unter den 100 Besten - Erwin Wurm, Arnulf Rainer und Heimo Zobernig - bleiben hingegen von den Top Ten weiterhin weit entfernt. Alle drei nehmen heuer wieder exakt die selbe Rangposition ein wie im Jahr 2018: Bestgereihter Österreicher bleibt Erwin Wurm auf Platz 50, gefolgt von Arnulf Rainer auf Platz 60 und Heimo Zobernig auf Platz 85. VALIE EXPORT, die im Vorjahr auf Platz 20 in der Sparte "Stars von morgen" gelistet war, rutschte dort auf Platz 69 ab, bleibt aber die einzige Österreicherin.

Auf den Top-Positionen in dieser Kategorie von Künstlern, die "noch nicht ganz oben, aber auf dem Weg dorthin sind", da sie im Ranking 2019 die größten Schritte nach vorn machten, sind der afroamerikanischen Videokünstler Arthur Jafa, der auf der Venedig-Biennale mit dem Goldenen Löwen als bester Künstler ausgezeichnet wurde, die deutsche Filmemacherin Hito Steyerl und die in Berlin lebende Amerikanerin Adrian Piper. 63 der 100 "Stars von morgen" sind Frauen. "Das sind so viele wie noch nie in der fast 50-jährigen Geschichte des Kunstkompass", sagte Journalistin Linde Rohr-Bongard, die den "Kunstkompass" erstellt, der Deutschen Presse-Agentur.

Auf Platz 9 des "Olymps", der Liste der bedeutendsten verstorbenen Künstler, findet sich mit Franz West (1947-2012) ein Österreicher, die Spitzenplätze nehmen Andy Warhol, Joseph Beuys und Sigmar Polke ein.

Insgesamt umfasst das seit 1970 erscheinende "Ruhmesbarometer" 30.000 Künstler. Es basiert auf der Annahme, dass die Qualität von Kunst nicht messbar ist, wohl aber die Resonanz in der Kunstwelt. Bewertet und mit Punkten gewichtet werden unter anderem die Ausstellungen von nahezu 300 Museen, dazu Rezensionen in Fachmagazinen, Ankäufe führender Museen und Auszeichnungen. Preise und Auktionserlöse werden dagegen nicht berücksichtigt.