Jeder Istanbul-Tourist, der einmal durch ein junges Stadtviertel wie Karaköy spaziert ist, weiß, dass es in der Millionenstadt ein Leben fern aller Klischees gibt, die man sich im Westen vom Land macht. Es gibt ein hippes, urbanes Instanbul, ein hedonistisches Istanbul, das eher an Berlin oder London denken lässt. Und hier gibt es eine unglaublich reichhaltige Pop-Szene. 2017 rückte das wieder stärker ins Bewusstsein, weil das Duo Jakuzi mit "Fantezi Müzik" in halb Europa einen Erfolg verbuchte.

Nun kommt das zweite Album "Hata Payi" auf dem Markt, der düstere Wave-Pop kommt eine Spur breiter daher.

Mastermind Kutay Soyocak über seine Musik: "Ich glaube, dass meine Melancholie auch von meiner Heimat geprägt ist. Manchmal fühle ich mich allein und verloren, so wie jeder. Hier in der Türkei geben mir die Wirtschaftslage und politische Situation das Gefühl der Hoffnungsloskeit." Ein Gefühl, das ein Song wie "Toz" ziemlich gut abbildet.

Regsseur Eli Kasavi sagte zum neuen Video: "Es hat eine Verbindung zum vorigen Video 'Süphe', wo der Protagonist mit einem Gefühl des Zweifels einem Paar beim Tanzen zugesehen hat. Jetzt tanzt er nur für sich."

Die dritte Single vom neuen Album heißt "Yangin". Ein tristes Bild, fast ohne Bewegung. Vielleicht auch eine Metapher für die Gefühlswelt in einem Land, das wenig Anlass zur Hoffnung gibt. Obwohl Soyocak meint: "Hoffnung ist wichtig. Unser Publikum wächst von Tag zu Tag und unterstüzt uns. Bei den Live-Konzerten fühlen wir reine Liebe".

"Hata Payi" bedeutet so viel wie "Ein Teil des Fehlers" und ist bei City Slang erschienen. Ein Live-Termin ist Österreich ist derzeit nicht geplant.