Auch die Osterfestspiele Salzburg fallen dem Coronavirus zum Opfer: Der Aufsichtsrat hat am Donnerstagnachmittag die Absage des diesjährigen Festivals beschlossen. Die Festspiele hätten am 4. April mit ihrer Hauptproduktion, der Oper "Don Carlo" von Giuseppe Verdi, begonnen, also nur einen Tag nach dem vorläufigen Ende des von der Bundesregierung verhängten Verbotes größerer Veranstaltungen. "Je später die Osterfestspiele abgesagt werden, desto höher werden die Ausfallskosten", heißt es an der Salzach. Alleine bei Proben und Aufführungen wären mehr als die erlaubten 100 Personen auf der Bühne gestanden.

Die Absage trifft nicht nur die Osterfestspiele hart, sondern auch zahlreiche nachgelagerte Einrichtungen: Das Festival - es gilt als eines der teuersten weltweit - zieht jedes Jahr besonders zahlungskräftiges Publikum in die Mozartstadt. Hotellerie und Gastronomie, der Einzelhandel und vor allem auch der Kunsthandel profitieren davon. Neben der Oper wären heuer auch die Kammeroper "La piccola Cubana" von Hans Werner Henze, zwei Orchester- und ein Chorkonzert (all diese Veranstaltungen in zwei Durchläufen) sowie das Konzert für Salzburg und zwei Kammerkonzerte auf dem Programm gestanden. Bei Arnold Schönbergs "Gurre-Lieder" sind gar mehr als 300 Personen involviert. 

Wie die Aufsichtsratsvorsitzende der Osterfestspiele Salzburg GmbH, Sarah Wedl-Wilson, erklärte, sei nun ein Kassensturz notwendig. "Wir schauen uns alle Verträge mit dem Orchester und den Künstlern im Detail an." Dort wo schon Proben geleistet wurden, seien aber auf jeden Fall Entschädigungen zu bezahlen.