Also, wenn unsereins aktuelle Jazztrompeter zu Königen krönen dürfte, dann säßen gleich zwei nebeneinander auf dem Thron: der Pole Tomasz Stanko und der Italiener Enrico Rava. Letzterer gibt eine Audienz in Graz, zum Auftakt des World Music-Festivals von gamsbART.

Als der Triestiner, der sein Instrument autodidakt gelernt hatte, 1967 nach New York ging, bekam er bald mit den Größten der Zunft zu tun – von Cecil Taylor über Charlie Haden bis Carla Bley. Ob rauhen Free Jazz oder lyrische Balladen, Rava blieb immer innovativ, neugierig, offen.

Nach Graz wird der inzwischen 80-Jährige mit Musikern anreisen, die seine Enkel sein könnten. Im Wild Dance Quartet wird er beweisen, wie alte Hasen und junge Löwen voneinander lernen. „Ich muss ihnen vertrauen, sie müssen mir vertrauen, dann ist alles möglich“, so definiert Rava, worauf es ihm bei Mitmusikern am meisten ankommt.

Neben Rava auf der World-Music-Liste: Die Hudaki Village Band, die zeigen wird, wie man in den ukrainischen Karpaten Hochzeitsgästen beim Tanzen Beine macht.

Der Balafon-Virtuose Mamadou Diabaté, der mit Fatoumata Dembélé eine faszinierende Griot, Sängerin und Tänzerin aus seiner Heimat Burkina Faso vorstellt.

Und die serbische Vokalistin Vesna Petkovic mit der Ethno-Band des uruguayischen Oud-Spielers Juan Carlos Sungurlian.

Graz World Music 2020 von 20. bis 25. April, Orpheum Graz. Karten: Karten: Tel. (0316) 8008 9000, www.spielstaetten.at,  www.gamsbartjazz.at