Wer in ein altes Farmhaus auf dem Land zieht, sollte sich von seltsamen Geräuschen und Vorkommnissen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Es sind nur die früheren Bewohner, die noch ein bisserl herumspuken. Doch nicht immer wartet dort das Böse, manchmal bringen es die neuen Bewohner*innen auch beim Einzug mit. Catherine Claire (Amanda Seyfried) ist mit ihrem Ehemann George (James Norton) wegen seiner Professorenstelle am dortigen College aufs Land gezogen. Sie hat eine Essstörung und auch mit ihrer Ehe, die sie wegen der kleinen Tochter einging, steht es nicht wirklich zum Besten. Sie sei eben im Herzen ein katholisches Mädchen, sagt die Künstlerin, die die Großstadt zugunsten ihres Mannes aufgibt.

Im Mystery-Film des Ehepaares Shari Springer Berman & Robert Pulcini geht es weder sonderlich blutig noch übermäßig schockierend zu. Erst nach über einer Stunde erfährt Cathrine das Geheimnis des Haunted Houses: ein Mann hat dort vor einigen Jahren seine Frau ermordet und auch die unter mysteriösen Umständen gestorbene erste Bewohnerin im 19. Jahrhundert dürfte einem Femizid zum Opfer gefallen sein. Das Regie-Duo zitiert in ihrer recht lang geratenen Roman-Adaption mehrmals den christlichen Mystiker Emanuel Swedenborg und seinen Bestseller „Heaven and its Wonders and Hell From Things Heard and Seen“ und inszeniert in dessen Sinne eine Séance. Es lässt das ausgesteckte Radio rauschen, das Piano klimpern und die elektrischen Lichter flackern. Richtig tiefgreifende amerikanische Folk-Horror-Bezüge oder „Shining“-Landhaus-Spannung erzeugen sie jedoch nicht. Als sich der Horror dann doch im Diesseits manifestiert, fragt sich die Frau des Sheriffs irgendwann nur „Where is the justice for the women of that house?

Zu sehen auf Netflix
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