„Zack Snyder's Justice League“ ist ein Hashtag-Film. Doch nicht #MeToo oder #OscarsSoBlack durchdringen den knapp vierstündigen Film, sondern die Petition einiger Fans unter der Raute #ReleaseTheSnyderCut. „Justice League“ - bereits 2017 im Kino - war ein ziemlicher Misserfolg in jeglicher Hinsicht. „Zack Snyder's Justice League“ rückt nun vier Jahre später die interessante Debatte zwischen Hollywood-Studios und ihren zahlenden Fans ins Scheinwerferlicht. Die teils toxische Fankultur, befördert vom Marketing-Hype, ist der Motor des Erfolgs der sogenannten Franchise-Filmreihen. Die RegisseurInnen als vermeintliche Autoren schaffen es dabei mitunter frischen Wind in die Gruppenarbeiten unter der Federführung der Produzenten zu bringen. Das Warner-Studio hat sich aber mit seinen Superhelden bisher schwer getan. 

„Justice League“ war und ist als fünfter Film des „DC Extended Universe“ als Auftakt für die große Gruppen-Phase der Weltrettung konzipiert. Batman will darin mit Wonder Woman, Aquaman, Flash und Cyborg einer bösen Alien-Invasion die Stirn bieten. Zack Snyder stieg während der Postproduktion aus dem Projekt aus, als seine Tochter starb.

Seinen Ehrenrettungs-Director’s Cut widmet er nun ihr und bringt ihn via Streaming unter die Fans, in anachonistischem 4:3-Bildformat und mit düsterem, aber DC-typisch überzeichnetem Tonfall - unterteilt in sechs Kapitel samt Flashbacks und Epilog, aber ohne Zeitdruck. Die Kehrseite: dadurch treten nun auch die vielen Drehbuch-Schwachstellen der Figurenzeichnung weitaus deutlicher hervor. Interessant ist das Projekt aber dennoch, auch für die ungewisse Zukunft der Studio-Kino-Blockbuster.

Streamen: Auf Sky