Bewertung: ****

Es ist der Luftfahrt-Notfallcode für Flugzeugentführung: 7500. Genau das passiert Co-Pilot Tobias Ellis (Joseph Gordon-Levitt) auf dem Flug von Berlin nach Paris. Mit seiner Frau Gökçe lebt der Amerikaner in Kreuzberg. Sie ist als Flugbegleiterin ebenfalls mit an Bord. Beim Start wird noch zusammen mit dem älteren Pilot Michael gescherzt.Doch dann versucht eine Gruppe Männer mit Glasscherben bewaffnet ins Cockpit einzudringen, unter ihnen auch der achtzehnjährige Vedat (Omid Memar). Die Entführer hämmern gegen die fest verschlossene Cockpit-Tür, während die Flugsicherung Kampfjets als Eskorte schickt.

Auf sich allein gestellt wird die Situation für Tobias zu einem Nervenkrieg.
Regisseur Patrick Vollrath, der für den Kurzfilm „Alles wird gut“ für einen Oscar nominiert war, hat bei seinem ersten Langfilm mehrere geschickte und mutige Entscheidungen getroffen. Die Hauptrolle ist mit Joseph Gordon-Levitt prominent besetzt, der spätestens seit der Titelrolle im Snowden-Biopic das Charisma eines Helden hat.

Im Original fast durchgehend auf englisch gedreht, ist es dennoch eine deutsche internationale Geschichte. Vollrath beschränkt sich komplett auf das Geschehen im Cockpit, ohne weitere Schauplätze. Das gibt dem Thriller eine natürliche Intensität, ähnlich dicht inszeniert wie etwa “Locke” von Steven Knight. Aber die Herausforderung für Regie und Hauptdarsteller die Spannung im begrenztem Spielraum zu halten, ist groß.


Filmakademie-Wien-Absolvent Vollrath und sein Co-Autor Senad Halilbaic finden genug emotionale Momente und Twists abseits der Dialoge um ihre Flugzeug-Geschichte nicht abstürzen zu lassen. Auch wenn “7500” zuweilen wie eine Visitenkarte für eine Hollywood-Karriere wirkt, ist es ein überaus konsequentes und fesselndes Spielfilmdebüt.