Am Ende haben es die Sternenkrieger eilig. „Star Wars IX – The Rise of Skywalker“ ist ein gehetztes Finale des Disney-Neubeginns. Regisseur J. J. Abrams versucht alle Fäden zusammenzuführen, die er 2015 in „Episode VII – The Force Awakens“ auslegte. Er hat dabei keine Ruhe für ergreifende Momente. Ein richtig großer feierlicher Abschied ist ihm nicht gelungen.

Die neue Generation kämpft noch immer gegen die „First Order“, allen voran die halbe Jedi-Ritterin Rey gegen den halben Sith Kylo Ren. Die beiden sind miteinander verbunden und wollen sich gegenseitig von ihrer Seite überzeugen. Die einfachen Kämpfer um Pilot Poe und Finn helfen bei der Suche nach einer Karte zum alten Sith-Planeten, wo ein alter Bekannter aus dem Jahre 1983 wartet. Diese Schnitzeljagd lässt kaum Zeit für die Essenz der „Star Wars“-Saga, die im Grunde immer ein magisches Märchen war. Die popkulturelle Message Control des Disney-Konzerns wirkt nicht nur nach außen, sondern hat auch die Drehbuchautoren erreicht.

Produzentin Kathleen Kennedy und ihr Team haben sichtlich Angst vor allzu großen kreativen Pinselstrichen und spielen auch, was die filmischen Schauwerte betrifft, eher defensiv. Nicht nur der goldene Droide C-3PO wird also einfach rebootet. „The Rise of Skywalker“ ist eine Restauration, in der viele vermeintlich endgültige Konsequenzen rückgängig gemacht und wiederholt werden. Das raubt der Sternen-Saga die emotional-mythische Macht. Vielleicht hätte die neue „Star Wars“-Generation im Milliardentrubel des Weihnachtskinogeschäfts der Weisheit von Prinzessin Leia mehr Beachtung schenken sollen, die sie Jedi Rey mit auf den Weg gibt: „Hab keine Angst davor, wer du bist.“