Tierfreunde und Tierfreundinnen erzählen immer gerne Geschichten, wie gut sich Hund und Katz' im gemeinsamen Haushalt vertragen. Der texanische Regisseur Wes Anderson mag auch ein Tierfreund sein, aber in erster Linie ist er Filmemacher. Ein fantasievoller noch dazu, der über einen ziemlich trockenen Humor verfügt und die Gabe einer fantastischen Bild- und Tonspurgestaltung besitzt.

Vier Jahre nach „Grand Budapest Hotel“ kommt nun sein nach „Der fantastische Mr. Fox“ zweiter Animationsfilm in die Kinos, der ebenfalls wieder auf gediegene Handarbeit bei der cineastischen Belebung (24 Bilder pro Sekunde) der Puppen setzt.

Diesmal wirft uns Anderson in die Zukunft. Ungefähr in 20 Jahren wird die (fiktive) japanische Stadt Megasaki von einer seltsamen Hundegrippe bedroht. Behauptet der korrupte Bürgermeister Kobayashi, ein großer Katzenliebhaber vor dem Herrn, der gerne einmal Wahlen fälscht und ein großer Freund von Verschwörungstheorien ist. Über eine Notverordnung veranlasst er, alle Hunde der Stadt auf eine nahe gelegene Müllinsel zu verbannen. Der erste Hund, den es mit dieser Verfügung erwischt, gehört seinem zwölfjährigen Pflegesohn Atari, der sich Monate später waghalsig aufmacht, um seinen treuen Freund zu finden.

Der Heldenmut der Schwachen

Wes Anderson synchronisiert jedes Bellen der Hunde, sodass wir der Geschichte locker folgen können. Und er erzählt uns, wie gerne Herrschaft und Hass Hand in Hand gehen. Und selbst noch ein auf die Insel verbannter, ehemals streunender Straßenköter auf seiner Würde besteht: „Ich mache nicht ,Sitz', ich beiße“, kläfft dieser. So schön wurde noch nie das Lied vom Heldenmut der Schwachen und Erniedrigten sowie der Bedeutung von Freundschaft und Zusammenhalt gesungen