Sehr breit ist das Spektrum der Filmstarts in dieser Woche: Neben dem russischen Familiendrama "Loveless" um das Verschwinden des 12-jährigen Aljoscha und Steven Soderberghs auf dem iPhone gedrehten Psychothriller "Unsane" laufen in unseren Kino diese Filme an.

The Death of Stalin
Am 5. März 1953 starb der sowjetische Diktator Josef Stalin. Wie könnten die Sterbestunden dieses Gewaltherrschers ausgesehen haben, der mit seinem Schreckensregime Millionen Menschen auf dem Gewissen hatte? Die französischen Comic-Autoren Fabien Nury und Thierry Robin geben tiefschwarze Antwort. Der schottische Regisseur Armando Iannucci setzte ihre Buchvorlage zu einer bitterbösen Filmgroteske um, die im Putin-Land nicht gezeigt werden darf. Steve Buscemi als Nikita Chruschtschow ist ein Glanzlicht dieser Satire, in der der Kunst (Mozarts Klavierkonzert in A-Dur) letale Auswirkungen zugebilligt werden.

The Woman Who Left
Bei der Viennale 2016 wurde dieser Schwarz-Weiß-Film des philippinischen Regisseurs Lav Diaz erstmals in Österreich gezeigt. Erst eineinhalb Jahre später bekommt der Gewinner des Goldenen Löwen in Venedig 2016 seinen regulären Kinostart – dank eines ambitionierten Verleihs. Diaz erzählt in seinem fast vierstündigen Streifen die Geschichte der ehemaligen Lehrerin Horacia, die 30 Jahre unschuldig im Gefängnis saß. Sie kommt während der Nachfolgekämpfe nach der Marcos-Diktatur frei. In einer Gesellschaft, die ihr fremd geworden ist, beginnt sie mit der Suche nach dem Typen, der sie vor ewigen Zeiten ins Gefängnis brachte.

Vor uns das Meer
Hobbysegler Donald (Colin Firth) hat einen Traum: die Teilnahme am „Golden Globe Race“, einer Nonstop-Regatta rund um die Welt. Mit seinem unfertigen, selbst entworfenen Boot und der Aussicht auf 5000 Pfund Preisgeld sticht der verschuldete Biedermann 1968 in See – mit fatalen Folgen.


Verpiss dich, Schneewittchen
Comedian Bülent Ceylan gibt in der Multikulti-Komödie „Verpiss dich, Schneewittchen“ die Aushilfskraft Sammy, die von der Rockstar-Karriere träumt. Er qualifiziert sich für eine Castingshow und muss dafür eine Band zusammenstellen. Entbehrlicher Leinwandausflug des deutsch-türkischen Komikers.


Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
Mit den Verfilmungen seiner Bestseller hatte der deutsche Erfolgsautor Michael Ende (1929–1995) wenig Glück. Das gilt nun auch für Dennis Gansels Adaption von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ mit Solomon Gordon und Henning Baum. Stars wie Uwe Ochsenknecht stehen hier nicht für Qualität.