Die Kinos haben zu, aber die Liebe zum Kino bleibt. Hätte uns der Kultur-Lockdown vor 15 oder 20 Jahren erwischt, wir hätten mit dem TV-Programm und nicht nur legalen DVD-Brenn-Aktionen vorlieb nehmen müssen. 2020 werden Cineastinnen und Cineasten nicht nur von Netflix, Amazon & Co. mit Filmen versorgt, sondern viele kleine Portale liefern feinstes Weltkino, handverlesene Festivalwerke und kultige Klassiker ins Heimkino. Weil: Gerade seltsame Zeiten erfordern aufregende, wunderschöne und vor allem gute Filme.

1) Kino VOD Club

Das Portal widmet sich dem rot-weiß-roten Filmschaffen und bietet Kino-Arbeiten, Kurzfilme, Dokus, international beachtete Streifen und persönliche Kuratierungen. Wer Filme über vodclub.online zum Einzelpreis ab 4,90 Euro leiht, unterstützt mit dem Betrag nicht nur die Filmschaffenden, sondern auch ein Kino seines Vertrauens. Neu: die Doku „Rettet das Dorf“ von Teresa Distelberger aus dem Frühjahr. Oder Sandra Wollners aufsehenerregendes Debüt „Das unmögliche Bild“. Oder eine Online-Ausgabe vom Youki-Festival mit kostenlosen Beiträgen.

2) Mubi

Existiert schon lange: der Abo-Streamingdienst Mubi mit seiner handverlesenen Auswahl. 30 feinste Werke von den Festival-Leinwänden dieser Welt oder Filme, die hierzulande keinen Verleih haben, gibt’s auf mubi.com. Für alle, die Expeditionen auf der Couch lieben. Empfehlung: „Home“ von Letícia Simões sowie die Reihe „Junges, brasilianisches Kino“. 7 Tage kostenlos testen, ein Monatsabo: 9,99 Euro.

3) Sooner

Es wurde schon als „Indie-Netflix aus Deutschland“ bezeichnet: das Portal Sooner, das Filmfreunde mit frischem Arthouse-Kino, Kurzfilmen sowie schrägen Serien aus Europa versorgt und dabei jung, frech und divers ist. sooner.de ist eine Wunderkammer – Filme zum Einzelpreis oder im Abo. Tipp: die französische Serie „Divas“ oder das Drama „Freiheit“ von Jan Speckenbach. Gratis testen, Monatsabo: 7,95 Euro.

4) Flimmit

„Mundl“-Festspiele, exklusive Vorausstrahlungen von Landkrimis, Kultserien, rot-weiß-rote Film-Klassiker, neue Dokus: Österreichischer als auf Flimmit wird’s nicht mehr. 7 Tage kostenlos testen, Monatsabo: 3,99 Euro, Jahresabo: 39,99 Euro. Die Plattform hat sich gerade neu aufgestellt und biette vergünstigte Abos an. Details: flimmit.at

5) Popcorntimes

Die volle Ladung Film-Nostalgie bietet die legale und kostenlose Seite Popcorntimes: das Wiedersehen mit John Wayne in „Der Draufgänger in Boston“ , Elizabeth Taylor in „The Last Time I Saw Paris“ oder Buster Keaton in „Wasser hat keine Balken“ macht Riesenfreude. Feine Filmgeschichte: popcorntimes.tv

6) Filmingo

Für Weitgereiste und Freunde des Weltkinos in Originalsprache bietet sich die Plattform Filmingo.de an: Arthouse-Kost aus Äthiopien, Kongo oder Usbekistan – einzeln (6 Euro) oder im Abo (Monat: 7,50 Euro). Tipp: Das wuchtige Drama „Dogman“ von Matteo Garone oder „To the Ends of the Earth“ von Kiyoshi Kurosawa.

7) Filmgarten

Außergewöhnliche Werke hievt der heimische Filmverleih Filmgarten stets auf die Leinwand – nun kann man einige davon ab 3 Euro auf Video-on-Demand nachsehen – wie der ausgezeichnete Film „Bewegungen eines nahenden Bergs“ von Sebastian Brameshuber oder Lukas Valenta Rinners Werk "Parabellum" über ein fiktives, paramilitärisches Tourist*innencamp in Argentinien. filmgarten.at

8) FilmDoo

Indie-Kino aus mehr als 125 Ländern: FilmDoo startete 2014 mit dem Ziel, Filmen, die es nicht ins britische Kino schaffen, eine Heimat zu geben. Filme gegen Gebühr oder kostenlos streamen. Es ist viel mehr als ein Streamingportal, sondern auch ein Netzwerk der Filmindustrie und ein Tool für die Filmcommunity. filmdoo.com

9) Alleskino

Für den Blick zu den Nachbarn empfiehlt sich Alleskino: deutsche Filmhistorie, gegenwärtige Werke, internationale Festivalsieger, Komödien, Horror oder Dramen wie „Unser letzter Sommer“ mit Jonas Nay. Zum Einzelpreis leihen/kaufen oder um 4,99 Euro je Monat. alleskino.de

10) Korean Film Archive

Nicht erst seit „Parasite“ gefragt: südkoreanische Filme. Dazu sei der kostenlose Youtube-Channel des Korean Film Archive auf Youtube empfohlen – mit mehr als 100 Werken und den dazugehörigen Untertiteltn. Und einer eigenen Best-of-Liste von Oscarpreisträger Bong Joon-ho.