Für Verwirrung hat die Ankündigung von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz gesorgt, dass das Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis in diesem Jahr doch stattfinden soll, und zwar als digitale Veranstaltung. Die Stadt Klagenfurt, Mitveranstalter und Stifter des Hauptpreises, wurde über die Entscheidung ebenso wenig informiert wie die Sponsoren. "Mit uns hat niemand gesprochen, wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt", sagte Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) am Dienstag gegenüber der APA. Diese Entscheidung des ORF sei zwar aufgrund der Umstände nachvollziehbar, meinte die Bürgermeisterin, allerdings müsse dies eine einmalige Ausnahme bleiben: "Der Bachmann-Preis ist eine kulturelle Besonderheit, so etwas gibt es im ganzen deutschsprachigen Raum nicht, das muss unbedingt bewahrt werden. Ansonsten haben wir einen beliebig austauschbaren Literaturpreis."