Wer Bach in einer Fischfabrik spielt, kann ja fast nur ein Nordländer sein: Es ist „Iceland’s Glenn Gould“, wie die „New York Times“ Vikingur Ólafsson einmal adelte. Auf seiner Homepage bietet der Ausnahmekünstler aus Reykjavík, der mit Igor Levit und Daniil Trifonov ein Dreigestirn am Klavierhimmel der jüngeren Generation bildet, auch Streifzüge von Chopin über Debussy bis Philip Glass oder entführt in einem Video in seine Heimat. Ab morgen ist der 36-Jährige eine Woche lang Kurator auf Apples Playlist „Piano Chill“: Neben eigenen Aufnahmen stellt Ólafsson Perlen von Johannes Brahms, Keith Jarrett und anderen vor.
vikingurolafsson.com,
music.apple.com/us/playlist



Wie Vikingur Olafsson ist auch Ludovico Einaudi bei der Deutschen Grammophon, morgen erscheint dort seine neunteilige Albumserie „Seven Days Walking“. DG präsentiert mit dem Label Decca ganz viele Vertragskünstler in ihrem eigenen Youtube-Kanal, so auch die elegant-minimalistische Musik des 65-jährigen Pianisten. Wer der Welt für 3:13 Minuten ganz entfliehen möchte, gebe auf Youtube „Einaudi und Greenpeace“ ein. 2016 spielte der Turiner für eine Kampagne der Umweltorganisation in 78°29’N, 14°18’E oder genauer auf einer Eisscholle seine „Elegy for the Arctic“.
ludovicoeinaudi.com, www.youtube.com/channel/UCdzj0V9vflgin3FqYinY0AQ


Absolute Ruhe findet man auch mit den Alben und im Netz zu findenden Videos von Max Richter. Der britische Komponist spannt das Feld zwischen elektronischer Musik, Ambient und klassischer Musik ganz weit auf und sagt über seine Arbeit: „Mir gefällt die Vorstellung von einem Musikstück als Ort des Nachdenkens, und es ist ganz offensichtlich, dass wir im Moment alle nachdenken müssen.“ Auf seiner jüngsten Doppel-CD "Voices", hier in voller Länge, ist der erste Part mit der Menschenrechtsdeklaration unterlegt, gesprochen von zig Stimmen in zig Sprachen. Part 2 (ab 54:11) ist textfrei.
www.maxrichtermusic.com