Serien-Kult im Holzfällerhemd

Twin Peaks, 51.201 Einwohner. Das ist das Sichtbare, das darunter, ach, wer weiß das schon so genau. Sheriff Dale B. Cooper macht alles richtig, indem er sich mit drei unumstößlichen Eckpfeilern umgibt: seinem Diktiergerät (Aufnahmen für Diane), Kaffee und Blaubeerkuchen. Ansonsten ist in dem kanadischen Kaff nichts, wie es scheint. Was auch immer da vergraben liegt, die ermordete Highschool-Schülerin Laura Palmer ist nur die Spitze des Eisbergs. Holzfällerromantik darf man sich keine erwarten, wobei, so ganz stimmt das vielleicht auch wieder nicht. Die Definition „Schräge Typen“ lässt sich nirgendwo so sehr ausdehnen, wie in Twin Peaks. David Lynch und Mark Frost haben 1990, 1991 und mit der dritten Staffel 2017, ein famoses Kuriositätenkabinett geschaffen, das von allem ein bisschen ist: Krimi, Mystery und Seifenoper. Man liebt es (auf immer und ewig) oder hasst es. Alle drei Staffeln auf Sky und zu kaufen auf Amazon.

Im absoluten Schwebezustand

Einfach so mit Leichtigkeit davon schweben. Levitation, also das Schweben eines Körpers, kommt in vielen Bereichen vor: von der Physik über die Zauberei bis hin zur Religion. Ein Zustand, der zwischen Wunsch, Wirklichkeit und bisweilen Scharlatanerie pendelt. Und dazwischen ist viel Platz, um darüber zu philosophieren: Drei Folgen zu je einer Stunde, widmet man sich im Podcast „Kulturgeschichte des Schwebens“ den unterschiedlichsten Spielarten dieser fantastischen Fortbewegungsart. Da trifft der Heilige Geist auf das Mobile und Wolken auf den Ballonfahrer Jules Verne. Eines zeigt sich bald: Das Schweben ist in dieser Gesellschaft ein Ausnahmefall, denn es ist eine Reise ohne Ziel. Im Gleichgewicht sein, ohne krampfhaft danach zu suchen. Das Gute am Podcast, schläft man ein, „spult“ man zurück. Das könnte in Tagen wie diesen endlos so dahingehen.

Podcast auf SWR2 Essay (www.swr.de) und Spotify.

Alf oder der alltägliche Ausnahmezustand

Was will man einer Familie erzählen, deren Alltag der permanente Ausnahmezustand ist? Oder glauben Sie, dass es ein Spaß ist, wenn man einen Außerirdischen bei sich zu Hause hat? In 102 Folgen wird in der Serie "Alf" das nicht ganz konfliktfreie Zusammenleben mit Gordon Shumway alias Alf vom Planeten Melmac zelebriert. Und wenn es nur seine Vorliebe für Katzen wäre, aber der Typ hat auch sonst die eine oder andere (auch sympathische) Macke. In jedem Fall hat er für Krisen aller Art immer den richtigen Spruch parat: "Null Problemo", "Keine Panik, ich weiß durchaus nicht, was zu tun ist" oder für alle Home-Office-Worker, denen das Problem in den kommenden Tagen noch bekannt vorkommen wird: "Wenn du mich brauchst, ich bin im Kühlschrank". Ach ja, vier Staffeln sind in der Flatrate auf "Amazon Prime" zu sehen.

Rettungsmission für Logiker und Design-Aficionados

Wer kennt das nicht: Da fliegt man mit seinem Wurzelraumschiff durch das Weltall und plötzlich gerät man auf Kollisionskurs. Na, was werden Sie nun tun? Richtig: Die hauseigene Rakete besteigen und den Gegner zum Aufgeben zwingen. Doch dafür braucht es Köpfchen. Die tschechischen Computerspiel-Designer von Amanita Design wurden für ihr Design schon vielfach ausgezeichnet. Eines ihrer ersten Spiele, Samorost (1 bis 3), gibt es gratis im Netz (Achtung, Flash nötig).

https://amanita-design.net/samorost-1/