Cosi fan Tutte

"Süddeutsche Zeitung" (München): "Eine der extrem seltenen und deshalb so extrem beglückenden Opernproduktionen, in denen Musiker, Sänger und Bühnenteam spürbar und sich gegenseitig beflügelnd ein einleuchtendes Gemeinschaftsprojekt realisierten."

"FAZ" (Frankfurt): "An diese Produktion von 'Cosi fan tutte' wird man lange denken. Sie ist ein Glück, ein Wunder, ein Fest."

"Hamburger Abendblatt" (Hamburg): "Einige Menschen, eine Bühne und das Können, die Geschichte mit Musik zu erzählen - das wäre alles, was ein aufrichtiger, anrührender Opern-Abend benötigt. Bei den Salzburger Festspielen gelang das, ideal, herzerwärmend und wegen der Corona-Krise, die fast alle ursprünglichen Planungen eingestampft hatte, sogar in Rekordzeit. Alles in allem darf, ach was: muss man das ein Mozart-Wunder nennen."

"Die Welt" (Berlin): "Ausgerechnet auf dieser schwierigen Gratwanderung zwischen Spielenwollen und Corona-Regeln-folgen-Müssen, inmitten des Stresses permanenter Beobachtung durch penetrante TV-Kameras gelingt der kostbar stille, anrührende, zwei Stunden und 25 Minuten anhaltende Moment einer reifen, schönen, schlichten, melancholielächelnden Mozart-Premiere, bei der alles stimmt und traumschön harmoniert: Spiel, Gesang und Konzept. Das so oft Gesehene und Gehörte ist aufregend neu, dabei zwanglos klug und einfach. [...] Man muss selbst in der mit Mozart punktierten wie verzierten Festspielchronik weit zurückgehen, um sich an einen solchen Abend der Harmonie und Seinsvergessenheit zu erinnern."

"taz" (Berlin): "Ein Glücksfall ist dann wieder Christof Loys grandios verdichtete Inszenierung von Mozarts auf knapp zweieinhalb Stunden eingedampfter Oper 'Cosi fan tutte'. [...] Ohne Requisiten arbeitet Loy ausschließlich mit bis in letzte Nuancen präziser Personenregie, nahtlos verzahnt mit Joana Mallwitz' energischem und zugleich nachgiebigem Dirigat. Das junge, unglaublich bewegliche und spielwütige Sängerensemble ist homogen auf höchstem Niveau. Großes Mozartglück in der Mozartstadt."

"Neue Zürcher Zeitung" (Zürich): "Wie betörend dieses Spätwerk eines 34-Jährigen klingen kann, das erlebt man in Salzburg in seiner ganzen, fast schmerzhaften Schönheit. [...] Loy aber hat die Grösse, zum lieto fine die ursprünglichen Paare zusammenzuführen, durch Leid gereift und vielleicht bereit zu verzeihen. Das wirkt wie Balsam in dieser aufgewühlten Zeit, das Publikum reisst es trotz Masken und Sitzabständen zu einhelligem Jubel hin. Und Salzburg hat nach der grandiosen "Elektra" schon seinen zweiten Operntriumph in diesem besonderen Sommer."

Zdenek Adamec

"Süddeutsche Zeitung" (München): "Wie mit einem Lächeln geschrieben, einem hintergründigen Schmunzeln im Gesicht, welches bei der Lektüre durchaus überspringen kann auf die Leserin, den Leser. Spätestens bei der Uraufführung des Stücks im Salzburger Landestheater verhärten sich die Gesichtszüge dann aber wieder. [...] Ein Gesprächszirkeltraining auf einer technisch-kalten Bühne, auf der es den Schauspielern schwer gemacht wird. [...] Es gibt keine Vision zu Handkes Text, keine szenische Fantasie. Nur Stimmungen (getragen von den jazzig-leichten Melodien einer Live-Band), Text-Ehrfurcht bis an die Kitschgrenze. [...] Großer Aerosolausstoß durch Bravostürme war bei dieser Premiere nicht zu befürchten."

"FAZ" (Frankfurt): "In der stillen Lektüre ist das ein eindrucksvolles poetisches Ereignis. Auf der Bühne aber, aufgesagt von verschiedenen Stimmen, verliert der Text seine scheue Kraft, wirkt wie hervorgezogen aus seinem Versteck und ins grelle Scheinwerferlicht geworfen. [...] Diese Handke-Uraufführung wird - anders als etwa die von 1982 ("Über die Dörfer") oder von 2011 ("Immer noch Sturm") - nicht in die Annalen der Salzburger Festspiele eingehen. Aber als großes Stück Poesie wird seine "Szene" in Erinnerung bleiben."

"Die Welt" (Berlin): "70 luftig gedruckte Seiten füllt der gedruckte Text, den man schnell und genussvoll liest. [...] Doch anstatt sich auf die schöne, musikalisch gegliederte Sprache dieses deutlich als Lesedrama angelegten, sicher auch als Hörspiel gute Figur machenden Konstrukts zu konzentrieren, möchte sie (Regisseurin Friederike Heller, Anm.) spielen, sucht das Drama, will den Figuren Charakter und Distinktion geben, äugt nach Beziehungen und Aktionen. Die aber nebulös und verblasen bleiben, ablenken und stören. [...] Sabine Kohlstedt hat ein nichtssagendes, irgendwie gotisierendes Metallstrebenetwas auf die sich später drehende Bühne gestellt. Scheußlich sind die Kostüme [...] Handkes Text hätte durch strengere Stilisierung sicher gewonnen."

"taz" (Berlin): "Vergleichsweise karg bleibt dagegen die Uraufführung von Peter Handkes "Zdenek Adamec", ein Text, den Handke mit "Eine Szene" untertitelt hat und der mit heiterer Beiläufigkeit um das Gewicht der Welt kreist. [...] Regisseurin Friederike Heller hat gar nicht erst versucht, die höchst unterschiedlichen Persönlichkeiten ihres Ensembles auf eine gemeinsame Gangart einzuschwören. Vielmehr spielt jeder auf seine Weise und mitunter auch bewusst übertrieben erkennbar Theater. Dadurch entsteht eine Art Überdeutlichkeit, eine theatrale Überbietung von Handkes fragilem Text, die er in seiner Musikalität und Dichte gar nicht nötig hätte."