Schauplatz: die Schattenseiten New Yorks. Mit fast kriminell seelenlosen Bewohnern. Protagonistin: eine heroinsüchtige und lesbische Ex-Polizistin namens Maggie, die nach Entziehungskur samt Aufenthalt in einem Reha-Zentrum versucht, als Ermittlerin in einer Anwaltskanzlei wieder halbwegs Tritt fassen zu können. Dort wird sie mit Vorurteilen und Skepsis überhäuft.

Sarah Schulman hat in „Trüb“ mit konventioneller Krimikost absolut nichts im Sinn. Sie rückt eine psychisch schwer angeschlagene Anti-Heldin ins Zentrum, der das Leben entglitten ist. In einer Metropole, der jede Menschlichkeit abhandenkam. Es gibt einen Mordfall, dieser wird auch gelöst, es gibt aber vor allem eine an Vorurteilen reiche, kaputte Gesellschaft, die am Nullpunkt angekommen ist. Dies sorgt für ein gänzlich anderes Spannungsfeld und spannende Lektüre. Mit trüben Aussichten halt.     Werner Krause