Mit historischen Abenteuer- und Familienromanen wurde er weltberühmt: Der südafrikanische Schriftsteller Wilbur Smith ist tot. Smith verstarb am Samstag im Alter von 88 Jahren in seinem Haus in Kapstadt, wie sein Verlag mitteilte. Am Morgen habe er noch zusammen mit seiner Frau gelesen und geschrieben. Der in Sambia geborene Bestsellerautor ist unter anderem für seinen 1964 erschienenen Debütroman "When the Lion Feeds" (In der Umarmung des Löwen/Der Unbesiegbare) bekannt. Mit Werken wie "Der Sonnenvogel" oder "Roter Sand" war er jahrzehntelang international erfolgreich. Seine Romanreihen, unter anderem in Südafrika und Ägypten angesiedelt, waren zum Teil als Familiensagas über Generationen und Jahrhunderte angelegt.

"Ich habe in die Geschichte Teile der frühen afrikanischen Geschichte eingewoben. Ich schrieb über Schwarze und Weiße, über die Jagd, über Goldgewinnung, die Feste und die Frauen", sagte Smith einmal über das Werk. Bei seiner Arbeit stützte er sich meist auf akribische historische Recherchen und eigene Reiseerfahrungen. Als Sohn britischer Eltern wuchs er auf einer Farm in Südafrika auf. Die Großwildjagd zählte zu seinen lebenslangen Leidenschaften. In seiner rund 50-jährigen Karriere schrieb Smith fast 50 Romane, darunter zwei ausgedehnte Familiensagas, und verkaufte gut 140 Millionen Exemplare.

Seine Bücher wurden in rund 30 Sprachen übersetzt, einige wurden sogar verfilmt. Im Thriller "Gold" (1974) etwa spielte Roger Moore die Hauptrolle. in "Brüll den Teufel an" (1976) stand der "Bond"-Darsteller ein zweites Mal für einen Smith-Stoff vor de Kamera, diesmal gemeinsam mit Lee Marvin.


Die britische Zeitung "Daily Mail" hinterfragte 2017 Smiths literarischen Erfolg, da seine Bücher ein "Strudel voll politischer Inkorrektheit, Sexismus, Gewalt, Frauenfeindlichkeit und Großwildjägerei" seien. Smith war viermal verheiratet, zuletzt mit der 39 Jahre jüngeren Mokhiniso Rakhimova. Er lebte die meiste Zeit in Südafrika.