Der Todestag Dante Alighieris jährt sich am 14. September zum 700. Mal. Italien feiert seinen „sommo poeta“, seinen „höchsten Dichter“, seinen Dichterfürsten, der mit der „Göttlichen Komödie“ ein Jahrtausendwerk schuf, schon seit Monaten mit Ausstellungen, Konferenzen und Symposien. An eine aktuelle deutsche Neuübersetzung hat sich auch zu diesem Anlass niemand gewagt, aber es gibt gelungene Sonderausgaben.

Der Reclam-Verlag bringt das dreibändige Opus Magnum des 2012 verstorbenen Romanisten Hartmut Köhler neu heraus. Köhler wählte Prosa, die er den italienischen Originalversen gegenüberstellte. Er wurde für seine umfassend kommentierte Neuübersetzung von Dantes Commedia posthum mit dem Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis 2013 ausgezeichnet.

© KK

Buchtipp: Dante Alighieri. La Commedia/Die göttliche Komödie. Drei Bände im Schuber. Italienisch/Deutsch. Reclams Universal-Bibliothek, 66,90 Euro.

Der Manesse-Verlag greift für seine reich illustrierte Prachtausgabe auf die Version des Schweizer Romanisten Walther von Wartburg und seiner Frau Ida aus den 1960er-Jahren zurück. Die Illustrationen bestehen aus 18 ganzseitigen Meisterwerken der Kunstgeschichte, die die "Göttliche Komödie" zum Thema machen: von Botticelli über Blake und Rodin bis Dalí.

© KK

Buchtipp: Dante. Göttliche Komödie. Bibliophile Jubiläumsausgabe mit Illustrationen. Manesse-Verlag, 81,95 Euro.

Zum Vertiefen: Achatz von Müller legt in seiner Monografie "Dante. Imaginationen der Moderne" (Wallstein) dar, warum der "sommo poeta" für ihn nicht nur Renaissance-Dichter, sondern auch Wegweiser in die Neuzeit war. Müller zeigt den Dichter Dante Alighieri als Kristallisationsfigur der Imaginationen einer grenzenlosen Moderne, in der unsere Freiheiten und Hoffnungen ebenso wurzeln wie alle Schrecken und Ängste.

© KK

Buchtipp: Achatz von Müller. Dante. Imaginationen der Moderne. Wallstein, 220 Seiten, 18 Euro.