"Jetzt haben wir endlich unseren Claim“, freut sich Katja Gasser über die Entscheidung für einen Slogan zur Veranstaltungsreihe „Gastland Österreich in Leipzig 2023“. Verraten darf sie ihn noch nicht, „aber er ist toll!“, schmunzelt die Kärntner Literaturexpertin. Von der Frankfurter Buchmesse berichtete sie noch für den ORF, danach ließ sie sich beurlauben, um sich ganz ihren kuratorischen Aufgaben rund um den Österreich-Schwerpunkt zu kümmern, der auf Initiative von Kunst-Staatssekretärin Andrea Mayer und unter dem Dach des Hauptverbandes des österreichischen Buchhandels derzeit vorbereitet wird. Durch den Ausfall der Leipziger Buchmesse im Vorjahr wird zwar 2022 Portugal seinen Gastland-Auftritt nachholen, doch auch Österreich startet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm bis zum Gastlandauftritt 2023 als Höhepunkt.

Kušej, Bernhard, Jelinek

Katja Gasser rotiert: „Es gibt halt so viel Interessantes!“, sprudelt es im Gespräch am Rande der Buch Wien aus ihr heraus. Möglichst breit und divers will sie die heimische Literatur- und Kulturlandschaft ein Jahr lang ins deutsche Schaufenster stellen. Dafür arbeitet sie mit Literaturhäusern ebenso zusammen wie mit Programmkinos, die österreichische Literaturverfilmungen zeigen werden, mit Kinder- und Jugendtheatern, die sie mit dem „Dschungel Wien“ zusammenbringen will. Das Museum bildender Künste Leipzig und das Gewandhaus stehen ebenso auf ihrer Wunschliste wie Martin Kušej und das Burgtheater. Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum Leipzig wird in Kooperation mit der Österreichischen Nationalbibliothek eine Schau über prominente heimische Schriftsteller und Schriftstellerinnen von Thomas Bernhard über Peter Handke bis Elfriede Jelinek und Co. zeigen.

Schon zum Auftakt 2022 wird die Kärntner Slowenin Verena Gotthardt mit ihrer Literatur zu erleben sein, Daniel Wisser und das Wiener Heimorgelorchester spielen auf die Vielfalt heimischen Kulturschaffens an. Und der Regisseur und Puppenspieler Niki Habjan stimmt mit Barbara Petritsch und Jelineks „Die Präsidentinnen“ eine Woche vor der Gastlandpremiere 2023 auf österreichtypische Sprachkunst ein. Ein Architekturwettbewerb zur Messestandgestaltung wird ausgeschrieben, die wichtigsten heimischen Literaturzeitschriften bereiten Gratisausgaben zum Österreich-Schwerpunkt vor.
Erstmals seit dem Gastland-Auftritt bei der Frankfurter Buchmesse 1995 wird dann wieder österreichische Literatur in ihrer Gesamtheit im Fokus stehen. Man darf gespannt sein.