Drei Stimmen: Sopran, Klarinette und Klavier. Dazu noch Arnold Schönberg. Wie kam dieses auf den ersten Blick doch ungewöhnliche Programm für die Sonusiade zustande?
Albert Hosp: Es ist recht pragmatisch entstanden. Für alle drei Musiker, meine Frau, die Sopranistin Monika Hosp, die Klarinettistin Mona Matbou Riahi und den Pianisten Pierre Douay, war es immer schon ein Wunsch, „Der Hirt auf dem Felsen“ von Franz Schubert zu machen. Es ist das letzte Lied von Schubert, eine virtuose Konzertarie, ein großes Werk. Davon ausgehend und darüber hinaus haben wir ein Programm entwickelt, das diese drei Instrumente verbinden könnte. Die Klarinettistin kommt aus Teheran. Dadurch sind wir auf eine lyrische Gattung aus dem Kulturraum Persien gestoßen, die sich Ghasel nennt. Das ist eine Art von Dichtung, die es seit dem 8. Jahrhundert gibt. Die deutschen Romantiker, aber auch die österreichischen Komponisten wie Gustav Mahler oder Schubert haben sich für diese orientalische Dichtung sehr interessiert. Ausgehend von den Biografien der Beteiligten, Douay aus Montrieux, Riahi aus Teheran, haben wir eine Brücke der Kulturen gebaut.