"Es kommen härtere Tage”, mahnte Ingeborg Bachmann im Gedicht „Die gestundete Zeit“, das von den Machern der sogenannten Ingeborg-Bachmann-Kuppel als Gedankenanstoß zu ihrem Projekt gerne zitiert wird.
Zwölf Säulen, um die sich zwölf verspiegelte Tore drehen, sind ein Hinweis auf die 24 Stunden des Tages und Bachmanns Lyrik. Die 288 Edelstahl-Spiegel auf der Kuppeloberseite symbolisieren leere Buchdeckel, die die Strömungen der Zeit reflektieren sollen. „Von oben sieht die Kuppel aus wie eine Uhr“ , weist Regisseur Gerhard Fresacher auf eine der vielen Verbindungen des temporären Kulturwahrzeichens mit Ingeborg Bachmann hin. Eine andere Verbindung ist kommenden Freitag die Eröffnungsperformance am Neuen Platz, bei der eine fiktive audiovisuelle Reise durch Leben und Werk von Ingeborg Bachmann und Gert Jonke aufgeführt werden wird. Anne Bennent und Heinz Weixelbraun lesen, Oliver Welter und Bernarda Fink steuern neben anderen die Musik bei, mit Schauspielerinnen (u. a. Olivia Pflegerl) und Tänzerinnen (Choreografin Elisa Miklauc) sollen sie die Inszenierung zu einem musiktheatralem Sprachgewitter werden lassen.