Schnee verwandelt, deckt sie zu, legt sich Schicht für Schicht über die Landschaft“, sagt Hugo Ramnek. Deshalb ist ihm auch das Bild einer Schneekugel für seinen neuen Roman eingefallen. Schließlich spielt der in Unterkärnten und erzählt von den kleinen und großen Verletzungen während des 20. Jahrhunderts im zweisprachigen Gebiet. Und damit von Krieg, von Partisanen, vom Kampf um die Sprache und der Scham derjenigen, die sie nicht mehr öffentlich sprechen (wollen). Eine der eindringlichsten Szenen handelt von einem Marsch hungernder Juden aus Ungarn, die auf der Wiese vor dem Haus übernachten: „In der Früh liegt Reif auf der Wiese. Der graue Menschenhaufen hat einen weißen Überzug bekommen.“