Forschung trifft auf Herbergsuche: Seit einigen Monaten arbeiten Architekturstudierende der FH Kärnten in einer aufgelassenen Gärtnerei am „Impulshaus“ – eine Notunterkunft auf 12 Quadratmetern, die Langzeitobdachlosen und von Armut betroffenen Menschen ein Zuhause bieten soll. Das Projekt ist Ergebnis jahrelanger Forschungsarbeit im Bereich des sozialen Bauens, die von Alexander Hagner an der Fachhochschule federführend vorangetrieben wird.

„Unser Ziel ist, das Menschenrecht auf Wohnen auch zu denen zu bringen, die bisher nirgends wohnen konnten. Das betrifft vor allem schwerst Obdachlose, die auch nicht in sozialen Einrichtungen aufgenommen werden konnten“, sagt Hagner. Er hält die Stiftungsprofessur für Soziales Bauen an der FH und entwickelte gemeinsam mit Studierenden eine Minimalbehausung, in der Langzeitobdachlose erstmals Geborgenheit zwischen vier Wänden erfahren sollen. Im Entwurf wurde darauf geachtet, dass wohnungslose Menschen oft traumatisiert sind – dementsprechend bietet das „Impulshaus“ Bereiche für Rückzug und Intimität. „Wir haben das mit einem Schneckenhaus verglichen, für jemanden, der sich bisher in der Nacht nie sicher fühlen konnte“, sagt Hagner.

Alexander Hager
Alexander Hager © FH/DAVID MERAN

Der rautenförmige Grundriss des Entwurfs verabschiedet sich bewusst von der rechteckigen Form üblicher Mini-Häuser. „Damit wirkt ein Raum mit 12 Quadratmetern so, als hätte er 18“, sagt Hagner. Das Konzept sieht vor, bis zu 24 dieser Wohnmodule in einem Verbund aufzustellen, in dem die Bewohner betreut werden.

18.000 Euro konnten für das Projekt an Fördermitteln aufgestellt werden, die Materialkosten waren damit gedeckt – zumal mit dem Ziel von „Reduce, Reuse & Recycle“ auch gebrauchtes Material verwendet wurde. Die teils freiwillige Arbeit der Studierenden machte die Realisierung des „Impulshauses“ erst möglich – und wurde eben mit dem Kärntner Menschenrechtspreis gewürdigt.